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Entschädigungsplan wurde durch den französischen Minister
Talleyrand und den russischen Kanzler Kurakin entworfen und
durch eine Reichsdeputation einer näheren Beratung unter¬
zogen Das Ergebnis dieser Beratung fand durch den Reichs¬
tag zu Regensburg 1803 als „Reichsdeputationshanptschlnß"
Annahme.
Wichtigste Bestimmungen desselben:
a) Bayern erhielt die Hochstifte Würzbnrg, Bamberg, Augs¬
burg, Freising, einen Teil von Eichstätt und Passau,
13 Reichsabteien, 15 Reichsstädte, 2 Reichsdörfer und die
salzburgische Stadt Mühldorf am Inn.
b) Der Großherzog Ferdinand von Toskana bekam für seine
italienischen Besitzungen das neugebildete Kurfürstentum
Salzburg.
c) Der Kurerzkanzler Karl Dalberg von Mainz erhielt das
Fürstentum (Bistum und Reichsstadt) Regensburg.
d) Badeu empfing das pfälzische Gebiet rechts des Rheins und
die Kurwürde.
e) Auch Württemberg und Hessen-Kassel wurden Kurfürsten¬
tümer.
f) Die Landesfürsten wurden berechtigt, die Mannsklöster
eigenmächtig und die geschlossenen Frauenklöster mit Zu¬
stimmung der Bischöfe zu säkularisieren.
Die Säkularisation. Im Jahre 1803 schritten sämtliche
deutsche Fürsten, welche durch den Frieden zu Luueville Verluste
erlitten hatten, zur Säkularisation der in ihren Gebieten gelegenen
Hochstifte und Klöster. Dabei gingen viele kostbare Werke der
Wissenschaft und Kunst und manche Denkmäler der Geschichte
verloren. Die Mitglieder der aufgehobenen Klöster wurden teils
pensioniert, teils für den Unterricht und Kirchendienst verwendet,
teils in Zentralklöstern untergebracht.
Krieg der III. Koalition 1805.
Als Napoleon (der 1804 zum Kaiser der Franzosen und
1805 zum König von Italien erhoben worden war) das den
Engländern gehörige Hannover besetzte, stifteten diese mit Öster¬
reich, Rußland und Schweden die dritte Koalition. Derselben