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gegen eine römische Adelspartei unter Crescentius zu schützen.
Er erstürmte die Engelsburg, nahm Crescentius gefangen
und ließ ihn und zwölf seiner Genossen auf den Zinnen
dieser Burg enthaupten. — Als Gregor V. gestorben war,
brachte er es dahin, daß sein Lehrer Gerb er t als Sylvester II.
zum Papste gewählt wurde.
Nach Deutschland zurückgekehrt, pilgerte Otto III. nach
Gnesen zum Grabe des heiligen Adalbert, des Apostels
der Polen und Preussen, und gründete dort das Bistum
gleichen Namens. —
Hierauf ging er nach Aachen, ließ sich im dortigen
Münster die Gruft Karls d. Gr. öffnen und begeisterte
sich ant Anblick dieses einst so gewaltigen Herrschers,
e) Auf feinem dritten Zuge nach Italien gedachte Otto III.,
Rom zum Kais ersitz zu machen. Aber die republikanisch
gesinnten Römer lohnten ihm feine Vorliebe für ihr Land
mit dem schnödesten Undanke. Sie schlossen ihn in feinem
Paläste ein, und er konnte sich nur mit Mühe aus der
aufrührerischen Stadt retten. — Kurze Zeit darauf starb
er, erst 22 Jahre alt, auf der Burg Paterno bei Rom.
Seine Leiche wurde von deutschen Fürsten über die Alpen
gebracht und zu Aachen neben Karl d. Gr. zur letzten Ruhe
gebettet.
Da Otto III. keine Leibeserben hinterließ, kam der Thron der
Ottone an des Zänkers Sohn Heinrich von Bayerns
Heinrich II. der Heilige 1002—1024.
Heinrich II. war ein besonnener, einsichtsvoller, für die Wohl¬
fahrt des Reiches eifrigst besorgter Mann. —
Wie seine Vorfahrer, so hatte auch er von seiner Thronbe¬
steigung bis zu seinem Lebensende das Schwert in der Faust zu
behalten.
Zunächst eroberte er Böhmen wieder zurück, welches der
Polenherzog Boleslaw nach Ottos III. Tod an sich gerissen hatte.
Dann richtete er sein Augenmerk auf Italien, wo das kaiser¬
liche Ansehen sehr im Niedergang begriffen war.
a) Sein erster Zug über die Alpen galt dem Markgrafen Har-