XI
dächtnisse seines kaiserlichen Freundes und Wohltäters
gewidmet ist.
Über Plan und Zweck des zwar nicht umfangreichen,
aber trefflichen Lebensbildes Karls des Großen gibt der
Verfasser im Vorwort willkommenen Aufschluß.
Meine Absicht, so schreibt er, eine Darstellung nicht
nur des öffentlichen und häuslichen, sondern der Haupt¬
sache nach auch des kriegerischen Lebens meines Herrn
und Wohltäters, des vortrefflichen und mit Recht hoch¬
berühmten Königs Karl zu geben, habe ich nunmehr zur
Ausführung gebracht. Es ging aber mein Bestreben
dahin, in möglichster'Kürze alles zusammenzufassen, was
zu meiner Kenntnis gelangen konnte. Weitschweifigkeit
in der Erzählung glaubte ich vermeiden zu müssen,
um es nicht mit den Lesern von vornherein za ver¬
derben, die neuen Büchern überhaupt gram sind. Fällt
es doch ohnehin schwer, mit einer neuen Schrift dem
Unwillen solcher Leute nicht zu verfallen, denen bereits
vorliegende Schriften, auch wenn sie von den gelehrtesten
und beredtsten Männern herrühren, widerwärtig sind.
Und doch bin ich anderseits überzeugt, daß es Männer
der Wissenschaft in nicht geringer Zahl gibt, die unser
Zeitalter so einschätzen, daß sie die Geschehnisse nicht
in Vergessenheit geraten, sondern der Nachwelt überliefert
wissen wollen. Wenn es ihnen auch in ihrer Ruhmsucht
weniger darauf ankommt, die Ruhmestaten anderer der
Vergessenheit zu entreißen als ihren eignen Namen zu ver¬
ewigen, so glaubte ich trotz alledem von meinem Ent¬
schlüsse nicht abstehen zu dürfen.
Denn zunächst bestimmte mich die Erwägung, kein
zweiter könne so treu und wahr das zur Darstellung
bringen, was ich persönlich miterlebt und mit eigenen
Augen gesehen und erfahren hätte.