Full text: Geschichte für konfessionell gemischte Schulen (Nr. 19)

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Geschichte. 
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der Stadt Mekka gerichtet sein muß. Als wöchentlicher Feiertag gilt der 
Freitag. Vielweiberei ist erlaubt. Der Gennß des Schweinefleisches und 
des Weines ist verboten. Als heiliges Zeichen gilt der Halbmond, der auch 
anf allen Kirchen [Moscheen] zu finden ist. Die Lehre des Islam machte 
die Anhänger derselben zu mutigen Streitern. Nach Mohammeds Tode 
drangen sie in Ägypten ein und eroberten nach und nach den ganzen Norden 
Afrikas. Dann setzten sie nach Spanien über und gründeten dort das maurische 
Reich. Im Jahre 1453 eroberten sie Konstantinopel und ließen sich in der 
heutigen Türkei nieder. 
IV. Bonisatius. 
1 Auftreten des Christentums unter den Deutschen. Durch die Wauder- 
züge und das Lagerleben waren die deutschen Stämme verwildert. Es 
bedurfte einer höheren Macht, um das kernige Volk vor dem Verderben zu 
retten. Diese Macht war das Christentum. Einige deutsche Völkerschaften, 
wie die Goten und Lougobardeu, hatten schon während der Völkerwanderung 
das Christentum angenommen. Aber auch bei ihnen blieben viele heidnische 
Sitten erhalten. Seit dem 7. Jahrhundert drangen begeisterte Glaubensboten 
aus Franken, England und Irland in das Innere des Landes vor, um die 
heidnischen Stämme zu bekehren. Sie vermochten jedoch für die Dauer wenig 
auszurichten. 
2. Bonifatius' Wirksamkeit in Deutschland. Der eigentliche Apostel 
der Deutschen war Winfried, genannt Bonifatius. Er stammte aus England 
und war der Sohn vornehmer Eltern. Zuerst versuchte er es, den Friesen 
an der Nordsee das Evangelium zu verkünden. Als er sah, daß er hier 
wenig ausrichten konnte, zog er nach Rom und ließ sich zum Glaubensboten 
der deutschen Stämme weihen. Nach kurzer Zeit kehrte er wieder zu den 
Friesen zurück und wirkte dort drei Jahre mit großem Segen. Dann zog 
er in das Innere des Landes und breitete das Evangelium unter den Hessen 
und Thüringern aus. Bei dem Dorfe Geismar in Hessen stand eine mächtige 
Eiche. Sie war dem Donnergott geweiht und galt bei den Bewohnern der 
Gegend als heiliger Baum, den niemand ungestraft verletzen durfte. Mutig 
ergriff Bonifatius die Axt uud begann den Baum zu fällen. Entsetzt standen 
die Heiden dabei uud erwarteten, daß ihn der Donnergott töten werde. Aber 
der Baum fiel, uud Bonifatius blieb unverletzt. Da erkannten sie die Ohn¬ 
macht ihrer Götter und ließen sich taufen. 
Danach gelang es Bonifatius, in ganz Hessen uud Thüringen das 
Christentum auszubreiten. Allmählich dehnte er seine Wirksamkeit bis in den 
Süden von Bayern aus. Der Papst „ernannte ihn zum Erzbischof [obersten 
Bischof] über alle bekehrten Länder. Überall, wo er hinkam, ließ er Kirchen 
bauen und setzte Bischöfe und Priester ein. Auf diese Weise entstanden die 
Bistümer Salzburg, Regensburg, Pasiau u. a. Neben jedem Dom erhob 
sich bald eine bischöfliche Pfalz, und um dieselbe siedelten sich Handwerker 
und andre Bewohner an. So entstand um jeden Bischofsitz eine Stadt.
	        
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