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Geschichte.
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es durch das Los bestimmt war, in die Schranken und grüßten die Zuschauer
auf der Tribüne. Einer suchte den andern aus dem Sattel zu werfen. Die
Lanzenstöße wurden mit den Schilden aufgefangen. Nicht selten brachen die
Lanzen, und beide Gegner blieben fest im Sattel. Mitunter sprengten auch
ganze Ritterscharen gegeneinander, so daß die Turniere den Anblick einer kleinen
Schlacht boten. Der Sieger erhielt aus der Hand der vornehmsten Dame eine
Waffe, ein Kleinod oder einen Kranz. Ein glänzendes Fest beschloß das Turnier.
f) Der Minnegesang. Bei den ritterlichen Festen durften die Sänger
nicht fehlen. Sie waren meist von Adel, zogen von Burg zu Burg und
besangen Gott und die Heiligen, die Schönheit und Tugend der Frauen, die
Heldentaten der Männer, die Natur und das Vaterland. [Gedichte: „Der
Sänger" von Goethe, „Der Graf von Habsburg" von Schiller und „Des
Sängers Fluch" von Uhland. Man nannte sie fahrende Sänger oder
Minnesänger, weil sie von der Liebe oder Minne sangen. Viele von ihren
Liedern drangen unter das Volk und sind bis auf den heutigen Tag erhalten.
Einer der bedeutendsten Minnesänger war Walther von der Vogelweide.
Als das Raubritterwesen um sich griff, entartete der Minnegesang.
g) Ritterorden. Während der Kreuzzüge entstanden geistliche Ritter¬
orden. Sie waren eine merkwürdige Verbindung von Mönchs- und Ritter¬
tum. Ihre Mitglieder mußten das Gelübde der Keuschheit, des Gehorsams
und der Armut ablegen und sich verpflichten, Kranke zu Pflegen, Bedrängte
zu schützen und gegen die Ungläubigen zu kämpfen. Die Johanniter trugen
ein weißes Kreuz auf schwarzem Mantel und wirkten zunächst im Heiligen
Lande. Ihr Ordeu — nach Johannes dem Täufer genannt — besteht noch
heute in andrer Form nnd widmet sich der Krankenpflege in Krieg nnd
Frieden. Der Templerorden, dessen Mitglieder an dem weißen Mantel
mit rotem Krenz zu erkennen waren, setzte sich vorzugsweise aus frauzösischen
Rittern zusammen und wurde später in Frankreich aufgelöst. Die größte
Bedeutung erlangte der Deutsche Ritterorden, der einen weißen Mantel
mit schwarzem Kreuz als Ordenskleid vorschrieb. Noch heute verkünden
in Ost- und Westpreußen zahlreiche Burgen seinen Ruhm, besonders die
Marienburg, der ehemalige Hochmeistersitz.
2. Die Städte.
a) Entstehung. Die ältesten Städte entstanden am Rhein und an der
Donau an solchen Stellen, wo einst die alten Römerfesten gestanden hatten.
[Wien, Augsburg, Regensburg, Straßburg, Mainz, Trier, Cöln u. a.l
Meistens gingen die Städte aus Bischofsitzen hervor, um die sich viele Be¬
wohner ansiedelten. Andre Städte wurden um die Kaiserpfalzen angelegt.
[Nürnberg, Aachen, Goslar.] Auch die mächtigen Herzöge bauten Pfalzen,
in deren Nähe Städte aufkamen. [München, Braunschweig.] Klöster, Grenz¬
burgen und andre feste Plätze lockten gleichfalls zahlreiche Ansiedler herbei
und gaben somit Anlaß zur Gründung von Städten Merseburg, Wittenberg,
Brandenburg, Marienburg, Thorn, Danzig, Königsberg und viele
kleinere Städte in Ost- und Westpreußen]. Einige, wie Frankfurt a. M.,
wurden da gegründet, wo sich die größten Verkehrsstraßen kreuzten.