Full text: Merkbuch für den Unterricht in der Geschichte

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Das Befreiungsjahr 9. 
Hermann aus dem Stamme der Cherusker empfand dieses 
Elend am schmerzlichsten. 
Als römischer Offizier hatte er die Kriegskunst der Römer 
kennen gelernt. Sein Herz war aber echt germanisch geblieben. 
Bei Varus stand er in hoher Gunst. Von ihm erfuhr er 
auch zu seiner größten Sorge, daß die Germanen ihre ganze 
Freiheit verlieren und römische Untertanen werden sollten. 
Da entwarf Hermann den Kriegsplan. Auf fein Anraten be¬ 
gann ein Bolksstamm nahe der Ems den Aufstand. Varus zog 
mit seinen Legionen den Feinden entgegen. Schon am ersten 
Tage wurde er in den schluchtenreichen Weserbergen von ger¬ 
manischen Bolksstämmen überfallen; viele der römischen Sol¬ 
daten wurden erschlagen. Dazu kamen noch schwere Gewitter 
und Regengüsse überschwemmten die Wege. Als die Römer 
in die Sümpfe des Teutoburger Waldes gerieten, brachen 
Taufende mutiger Germanen mit Hermann an der Spitze aus 
dem Hinterhalte hervor und vernichteten das römische Heer 
vollständig. Varus stürzte sich in sein Schwert. 
So erkämpfte Hermann in der siegreichen Schlacht im 
Teutoburger Walde seinem Volke die Freiheit. Dies geschah 
im Fahre 9 n. Chr. 
Bei Detmold im Teutoburger Walde steht das Hermanns- 
Denkmal. 
Maximilianeum Gemäldesammlung: Hermannsschlacht. 
Die Römer in Süddeutschland. 
Das nördliche Germanien hatte seine Freiheit wieder er¬ 
rungen. 
Die Gebiete südlich der Donau und westlich des Rheins 
dagegen blieben von den Römern noch lange besetzt. Zum Schutz 
gegen die Germanen befestigten die Römer ihre Grenze 
zwischen Rhein und Donau durch Wall und Graben. Die 
Überreste der Befestigung heißt man heute noch die Teufels¬ 
mauer. 
In diesem Lande legten die Römer Heerstraßen an und er¬ 
richteten zahlreiche feste Lager. Aus den Lagern wurden 
nach und nach größere Ansiedelungen. So entstanden im 
Donaugebiete Augsburg, Regensburg, Passau und Salzburg. 
Hermann, der 
Cheruskerfürst, 
erkämpfte im 
2ahre 9 n. Chr. 
im Teutoburger 
Walde seinem 
Volke die Frei¬ 
heit. 
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In Siiddeutsch- 
land blieben die 
Römer noch lange 
die Herren.
	        
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