wische Volk in so großartiger Weise, daß wir die Ueber teste noch jetzt bewundern.
Die Etrusker sind «hne Zweifel die ersten Lehrmeister der Römer im Gewölbebau
gewesen, welcher bei keinem andern Volke der alten Welt sich vorfindet. Diesen
Kloaken, wandten sie bei der Errichtung der ungeheuren Kloaken an, welche dazu bestimmt
waren, die unterirdischen Quellen der römischen Tiefen, soiyie der stehenden Wasser
und Moräste im Forum aus der Stadt in die Tiber zu leiten, und die sich unter
der Erde in vielen Armen durch die ganze Stadt verzweigten. Die Bogen, welche
die Straßen und Gebäude über ihnen stützten, waren so hoch und breit, daß ein
mit Heu beladener Wagen durchgehen konnte. Die Anfänge des Kloakenbaus fallen
in die Zeit der Könige, zu verschiedenen Zeiten aber traten in Folge der wachsenden
Heerstraßen Größe der (Stadt Erweiterungen hinzu. Eben so bedeutend waren die Heerftrasrcn,
unter denen die via Appia, die „Königin der Straßen", hervorragte. Siewar
312 v. Ehr. durch den Patrizier Appius Claudius von Rom nach Eapua und später
bis nach Brnndusium geführt worden. Ihre Unterlage bestand aus behauenen, genau
zusammengefügten Steinen, welche einen sehr festen Quaderdamm bildeten. Dieser
war entweder mit Kies überschüttet oder, namentlich der Fahrdamm, mit Polygonen
Blöcken eines harten Steines, meist Basalt, gepflastert. Waren erhöhte Seitenwege
für Fußgänger vorhanden, so pflegte man den weichen Tuffstein dazu zu verwenden.
Die Straßen waren in Abständen von 1000 Schritten mit Meilenzeigern, nicht selten
auch mit Ruheplätzen für müde Wanderer und mit Steinen versehen, welche den
Reitern das Aufsitzen erleichterten. Nych jetzt ist dieselbe an verschiedenen Orten
vorhanden, wie überhaupt die römischen Landstraßen im allgemeinen häufig erhalten
sind. Diese führen Namen entweder nach ihren Erbauern oder nach den Orten, zu
welchen sie die Reifenden brachten. Ein anderes großes Bauwerk, welches Appius
Claudius zuerst ausführte, war die von ihm nur unterirdisch angelegte Wasser-
^ unv leitunv). Diese und namentlich die späteren, großentheils überirdischen Wasserlei-
'4 uc u tun gen, welche mit ungeheuren Kosten erbaut und viele Meilen weit durch Felsen,
Gebirge und über Thäler geführt wurden, versahen Rom mit dem nöthigen Trink¬
wasser. Sie wurden über der Erde durch steinerne Bogengewölbe getragen, welche
z. B. bei den vereinigten Leitungen des Kaisers Claudius an einigen Stellen eine
Höhe von 109 Fuß erreichen.
Den Verfall Allein mit dem Ende des zweiten punischen KriegeLsank, während Roms politische
Rom" ®r®&e ihren Höhepunkt erreichte, der sittliche Halt seiner Bürger immer mehr. Durch
2 "puiu"*m dicklichen Siege der römischen Heere strömten unermeßliche Reichthümer nach Rom,
Krieg/" welches seitdem ein verändertes Ansehen erhielt. Reiche Leute verschönerten es durch
Säulengänge, Statuen, prachtvolle in griechischem Geschmack aufgeführte Tempel,
Theater, Eireus, Triumphpforten. Auch die Privatwohnungen wurden pracht¬
voll aufgeführt. Während früher das römische Haus den Fremden durch seine Ein¬
fachheit im Innern und Aenßern überrascht hatte (es hatte keine Fenster nach der
Straße, nur ein Stockwerk, weiß getünchte Zimmer, welche um den Hof lagen),
machten jetzt die Prachtgebäude der Reichen allgemeines Aussehen, weil sic auffallend
gegen die einstöckigen Häuser der ärmeren Bürger abstachen. Seitdem zierten die
römischen Paläste hohe, geräumige Säulenhalle», schön bemalte Zimmer,
kunstvoll gearbeitete Statuen. Mosaikböden und Fr es ko gemälde schmückten die
Speise-, Bibliothek- und Empsangfäle.
Das Gold floß meistens in die Hände der höhern Beamten unb Ritter,
welche durch ihre Verwaltung der Provinzen oder durch gepachtete Zölle, Geld¬
anleihen und Erpressungen sich zu bereichern wußten; deshalb sah das arm