Full text: Handbuch der allgemeinen Weltgeschichte

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Zweite Periode. 
Von der Erneuerung der abendländisch-römischen Kaiserwürde durch 
Karl den Großen bis zur Begründung des päpstlichen Uebergewichts 
durch Gregor (800—1073). 
§ 58. 
Geographische Uebersicht. 
1) Am südöstlichen Europa bestand noch das oströmische (byzantinische H«? 
oder griechische) Kaiserthum und umfaßte Kleinasien, Thracien, Macedonien, Thessa- 
lien, Hellas, Peloponnes, Epirns und Dalmatien nebst den im adrialischen, jonischen 
Meere, sowie im Archipel gelegenen Inseln. Sicilien, Cypern und Rhodns waren 
von den Arabern erobert worden, welche fortwährend in Kleinasien und Unter- 
italien einbrachen. Hier hatte sich die griechische Herrschaft im Herzogthum Neapel 
und im südlichen Calabrien noch zu behaupten gewußt, während die Bulgaren 
die untere Donau ganz in ihre Gewalt bekommen und daselbst ein Reich gegründet 
hatten. 
2) Das arabische Chalifat von Bagdad erstreckte sich im 9. Jahrhundert 
über Aegypten, Palästina, Syrien, Arabien und die Länder südlich vom Caspi- 
Aral-See bis zum Indus. Spanien und ein Theil der Nordküste von Afrika hatten 
sich unter besonderen Dynastien losgerissen und gegen Ende des 9. Jahrhun¬ 
derts bildeten sich noch mehrere unabhängige Staaten, so daß das Chalifat sich all. 
mählich in eine Menge arabischer und türkischer Dynastien auflöste, welche in dem 
Chalifen zu Bagdad nur das höchste geistliche Oberhaupt anerkannten. In Spanien 
erhielt sich das Emirat von Cordova noch unter den Ommajadcn, bis zum ^Kordona. 
Jahre 1038, wo es sich in so viele kleine Reiche auflöste, als es Statthalterschaften 
gab, namentlich Cordova, Toledo, Sevilien, Saragossa, Granada u s. w. 
3) Neben dem Emirat von Cordova bestand im N.-W. der pyrenäischen Halb- 
insel das christliche Königreich Asturien und imN.-O. die spanische Mark, reiche 
aus welcher sich unter Karls des Großen schwachen Nachfolgern die Königreiche Na¬ 
varra und Aragonien entwickelten. Ein viertes christliches Königreich daselbst 
ward Leon und ein fünftes Castilien, welche 1230 bleibend vereinigt wurden. 
Um 1094 entstand endlich aus dem den Arabern entrissenen Gebiete zwischen Minho 
und Duero die Grafschaft Portucalia.
	        
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