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die Zeit, wann diese Verfinsterungen eintreten mußten. Wenn die Erde mit
der Sonne und dem Jupiter einen rechten Winkel bildete, also ungefähr so
weit von ihm entfernt war als die Sonne, dann ^
stimmte diese Berechnung. Stand aber der Jupiter —r \
in Konjunktion oder Opposition zur Sonne, dann / \
kürzeren Weg zurückzulegen hat, als wenn er in bec • \ /
Quadratur steht. Hierzu braucht das Licht 8 Min. \ /
weniger Zeit. Hingegen ist der Weg, den das Licht \ /
zur Zeit der Konjunktionsstellung Jupiters zur Erde \ /
zurückzulegen hat, um 150 Millionen km länger, als \ /
bei der Stellung Jupiters in der Quadratur. Darum /^-£\
gelangt dann das Licht 3 Minuten später zu uns. ( ( WjMter
Braucht nun das Licht, um 150 Millionen km zurück-
zulegen, 8 Minuten Zeit, so legt es in einer Sekunde /|\
150 000 000 : 480 = 312 500 km oder in runder /ß \
Zahl 310 000 km zurück. / j \
Wir schließen weiter: Auch das Sonnenlicht / | \
braucht 8 Minuten, ehe es zu uns gelangen kann.
Es geht uns demnach die Sonne 8 Minuten später
auf, als es geschehen würde, wenn das Licht gar keine Zeit gebrauchte.
Ebenso ist am Abende die Sonne schon 8 Minuten untergegangen, wenn wir
ihre Scheibe unter den Horizont sinken sehen. Man schließt weiter, daß das
Licht mancher Fixsterne viele Jahre gebraucht hat, ehe es zu uns gelangt
ist. Wir sehen demnach nicht das Licht, was ein bestimmter Himmelskörper
uns in diesem Augenblicke zuseudet, sondern was er vor Minuten, Stunden,
Tagen, Jahren ausstrahlte. Wir sehen also in der Gegenwart zum größten
Teile die Vergangenheit der Himmelskörper. Gegenwart uud Vergangenheit
vereinigt sich in unserm Auge.