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er früh, einen unmündigen Sohn, Ludwig das Kind, zurücklassend (899).
Unter diesem geriet das Reich in die größte Verwirrung. Es waren bei den
einzelnen Stämmen, in Sachsen, Franken, Schwaben, Bayern und Lothringen
Stammherzöge aufgekommen, welche immer mächtiger und unbotmäßiger
wurden. Zn den Feinden des Landes gesellten sich die Magyaren. Sie
waren vom Schwarzen Meere her in die Grasebenen der Donau und
Theiß eingedrungen und suchten durch ihre Plünderungszüge auch Deutsch¬
land heim. Ludwig konnte es nicht schützen. Da er kinderlos starb, so
erlosch in Deutschland das Geschlecht der Karolinger (911).
Konrad der Franke. Die Gefahr, daß Deutschland nun in die
fünf Herzogtümer zerfiel, wurde durch die Bischöse abgewandt, indem sie
für die Reichseinheit eintraten. So wurde Konrad I., der Franke, zum
Könige gewählt. Er hatte den besten Willen, aber nicht die Macht, die
Herzöge der königlichen Macht zu unterwerfen. Er geriet in einen Streit
mit dem Herzoge von Sachsen, Otto dem Erlauchten, und in einen Krieg
mit dessen Sohne Heinrich, in dem er den kürzeren zog. Auch gegen
die anderen Herzöge war er nicht glücklich. Dieser Zwiespalt bewirkte,
daß er nicht kraftvoll gegen die äußeren Feinde auftreten konnte. Auf
seinem Sterbelager empfahl er als seinen Nachfolger nicht seinen Bruder
Eberhard, sondern seinen Feind Heinrich von Sachsen, weil der allein im
stände sei, das Reich zu retten.
Zeittafel.
Schlacht bei Soissons
. 486.
Schlacht bei Leres de la Frontera
. 711.
Schlacht zwischen Tours und Poitiers
. 732.
Pippin, König der Franken
. 751.
Pippin gegen die Lombarden, Gründung des Kirchenstaates
. 754-
-56.
Bonifatius findet den Märtyrertod
. 754.
Karl der Große.
. 768-
-814.
Lombardenreich unterworfen
. 774.
Bayern dem Frankenreiche einverleibt
. 788.
Sachsenkriege. >
. 773-
-803.
Schlachten bei Detmold und an der Haase
. 783.
Spanische Mark
. 793.
Karl, Römischer Kaiser
. 800.
Vertrag zu Verdun
. 843.
Ludwig der Deutsche
. 1-876.
Karl der Dicke abgesetzt
. 887.
Ludwig das Kind
. +911.
Konrad von Franken
. 911-
-919.
Schillmann, Schule der Geschichte. II. 3