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256. Daheim.
1. Ein Weg durch Korn und roten Klee,
darüber der Lerche Singen,
das stille Dorf. der helle See,
süßes Wehen, frohes Klingen.
2. Es wogt das Korn im Sonnenbrand,
darüber die Glocken schallen —
Sei mir gegrüßt, mein deutsches Land.
du schönstes Land vor allen!
Prinz Emil von Schönaich-Tarolath.
257. Gebet für Deutsche.
1. Vater, wir preisen dich,
daß wir in Deutschlands gesegneten Gauen
durften das Licht dieses Lebens erschauen,
wo in so herrlicher Fülle und Pracht
uns deine Schöpfung lacht!
2. Ew'ger. wir preisen dich,
daß du, trotz mächtiger Feindesgewalten,
uns als ein Volk hast so gnädig erhalten,
daß du so Großes hast offenbart
durch die echt deutsche Art!
3. Schöpfer, wir preisen dich.
daß du den Schatz unsrer Sprache uns schenktest,
Wahrheit und Klarheit tief in sie versenktest,
jeder aus ihrem ureigenen Quell
schöpfen darf rein und hell!
4. Ja, Herr, wir preisen dich!
Großes und Hohes hast du uns gegeben,
lenk uns nun ab von dem sträflichen Streben,
untreu zu werden dem heil'gen Hort:
Vaterland. Volk und Wort!
5. Höchster, wir bitten dich.
diese Dreieinigkeit uns zu erhalten,
über uns ferner in Gnaden zu walten,
um uns zu schlingen mit Vaterhand
ewiger Eintracht Band!
Friedrich Karl Keil.
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