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§ lo. Das üebcn im ajiittclaltei. 
italienischen Städten starb Friedrich und vererbte das Reich sowohl, als auch 
Italien an seinen jungen Sohn Konrad IV. Dieser starb nach vierjähriger 
Regierung (1254) und hinterließ nur einen unmündigen Sohn, Konradin. 
Dieser letzte Sproß des einst so herrlichen Geschlechtes zog, als er heran¬ 
gewachsen war, nach Italien, um sein väterliches Erbe, das der Papst an 
Karl von Anjou verschenkt hatte, zurückzuerobern. Er wurde 1268 ge¬ 
schlagen und auf Befehl des grausamen Karl hingerichtet. 
Aufgaben: 1. Erzähle von der Veranlassung zu den Kreuzzügen! 2. Segensreiche 
Folgen derselben. 3. Erbringe Beweise für Barbarossas Versöhnlichkeit, für seine 
strenge, für seine Frömmigkeit! 4. Weise aus den angeführten Gedichten nach, daß das 
Volk Barbarossa ein liebevolles Andenken bewahrte! 5. Erkläre: Ghibellinen, Barbarossa' 
§ 15. Das Leben im Mittelalter. 
A. Rittertum. 1. In den vielen Kriegen der Kaiser und in den 
Kreuzzügen gewannen die Ritter große Bedeutung. Durch eine lange und 
schwere Lehrzeit erlangten die Söhne adeliger Eltern die Ritterwürde. 
Vom 7. bis 14. Jahre dienten sie als Pagen am Hose eines angesehenen 
Edlen und eigneten sich hier die Sitten an, die den Ritter von dem Bauer 
unterschieden. Vom 14. bis 21. Jahre diente der Jüngling als Knappe, 
erlernte das Waffenhandwerk uud war der ständige Begleiter seines Herrn. 
Meist im 21. Jahre erhielt er im Gotteshause in feierlicher Weise den 
Ritterschlag. Der juuge Ritter gelobte, die Wahrheit zu reden, das 
Recht und die Kirche zu verteidigen, dem Fürsten und den Ebels rauen treu 
zu dienen, Witwen und Waisen zu beschirmen und die Ungläubigen zu 
verfolgen. — Die Rüstung des Ritters bestand aus dem eisernen Panzer, 
dem Helm mit dem Visier und Schienen an Armen und Beinen. Schwert, 
Lanze und Schild mit dem Wappen waren seine Waffen. Er wohnte in 
der Burg, die von Gräben und Mauern umgeben war. Auf dem hohen 
Turme hielt der Wächter scharfe Umschau. — Das Leben in der Burg war 
einförmig; darum folgte der Ritter gern dem Rufe zur Jagd, zum Streite 
ober zum Kampfspiel (Turnier). 
2. Ritterorden. Am schönsten zeigt sich ber Geist bes Rittertums in 
bcn geistlichen Ritterorbert. Sie entstauben währeub ber Kreuzzüge, unb 
ihre Hauptaufgabe war bamals neben bem Kampfe gegen bie Türken bis 
Pflege unb Unterstützung ber Pilger. Der aufzunehmend Ritter mußte 
außer bem Rittergelübbe noch bas Mönchsgelübbe leisten, er versprach 
nämlich Ehelosigkeit, Armut unb Gehorsam. Solche Drben waren ber 
Johanniterorben (schwarzer Mantel, weißes Kreuz), ber Templer, 
orbeit (weißer Mantel, rotes Kreuz) unb ber Deutsche Ritterorben 
(weißer Mantel, schwarzes Kreuz). Der letztere würbe gegen Enbe bei 
Kreuzzüge nach Preußen gerufen (1228). In langem Kampfe eroberten 
die Deutschritter bas weite Lanb, führten in biefer Zeit balb bas Schwert, 
bald den Pflug, riefen deutsche Kolonisten herbei und gewannen so dem 
Deutschlume und dem Christentume dieses Land. Die prächtige Marien- 
bürg war der Sitz des Hochmeisters. Als die Glieder des Ordens reich
	        
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