§ 24. Die Mark Brandenburg vor der Hohenzollernzeit. 
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5. Die Bestimmungen des Augsburger Religionsfriedens. 6. Gib ein LebenS- und 
Charakterbild Wallenfteins! 7. Nenne evangelische und katholische Feldherren des Dreißig¬ 
jährigen Krieges und erzähle von ihren Schicksalen! 8. Friedensschlüsse während des 
Dreißigjährigen Krieges. 9. Gustav Adolfs Zug durch Deutschland. 10. Suche Gründe 
für die schlimmen Folgen des Krieges! 11. Erkläre: Ablaß, Augsburger Konfession, 
Calvinisten, Wiedertäufer; Interim, Jesuiten, Reichsstände; Union, Liga, Majestätsbrief, 
Restitutionsedikt! 
§ 24. Die Mark Branvenburg vor der Hohenzollernzeit. 
A. In den ältesten Zeiten wohnten zwischen Elbe und Oder an 
der Havel und Spree die deutschen Stämme der Semnonen und Lango¬ 
barden. In der Zeit der Völkerwanderung verließeu diese aber ihre Wohn- 
Plätze, und an ihre Stelle rückte ein slavisches Volk, die Wenden. Sie 
waren mittelgroße, aber kräftige Leute mit branngelber Hautfarbe, dunklen 
Augen und braunen Haaren. Ihre Götter verehrten sie in Tempeln und 
opferten ihnen Früchte, Tiere, aber auch Kriegsgefangene. Ihre Frauen 
behandelten sie fast wie Sklavinnen. Sie trieben Ackerbau und Viehzucht; 
waren aber auch tu der Weberei sehr geübt. Ihr Handel war bedeutend. 
— Für die Deutschen waren sie schlimme Nachbarn. Schon Karl der Große 
mußte sie streifen wegen räuberischer Einfälle in sein Land. Wie dann 
Heinrich I. die Wenden besiegte und er und Otto I. zum Schutze der Reichs¬ 
grenze die Marken gründete, ist § 10 und 11 erzählt. Aber alle Be¬ 
mühungen der Markgrafen und der Geistlichen der Bistümer Havelberg 
und Brandenburg zur völligen Unterwerfung der Wenden waren vergeb¬ 
lich, bis Kaiser Lothar 1134 die Nordmark verlieh an die 
B. Anhaltiner, Ballenstädter oder Assanier. 1. Der erste Markgraf 
aus diesem Hause war Albrecht der Bär. Er entriß den Wenden das 
Land bis an die Oder unb nannte sich Markgraf von Brandenburg. Aber 
immer wieber empörten sich bte Wenben; ber letzte unb gefährlichste Auf- 
stanb erfolgte unter bem Wenbenfürsten Jaczo (Jatscho) von Köpenik. 
Albrecht entriß ihm Branbenbnrg unb schlug bte Wenben. Jaczo mußte 
fliehen. Hart verfolgt, sah er keinen an b ern Ausweg, als durch die seen¬ 
artig erweiterte Havel. Da gelobte er, ein Christ werben zu wollen, wertn 
Jesus ihm betstehe, unb wirklich gelangte er glücklich an das andere Ufer. 
Er liina an der Landzunge, an der er gelandet, feinen Schild auf und wurde 
ein Christ. Jene Landzunge heißt noch heute Schildhorn. — Albrecht rief 
viele Einwanderer aus Sachsen, Franken und Holland herbei. Sie trock¬ 
neten Sümpfe aus, dämmten die Gewässer ein und gründeten Dörfer und 
Städte. Auch Templer- unb Johanniterritter kamen auf Albrechts Ruf, um 
christliche Sitte verbreiten zu helfen. Namentlich sorgten auch bte Klöster 
bafür, baß bas Wenbenvolk besseren Ackerbau unb beutsche Sitte und 
Sprache lernte. 
2. Unter Albrechts Nachfolgern ist Otto IV. mit bem Pfeile zu 
nennen. Er wollte Magbebnrg strafen, weil man seinen ©ruber nicht zum 
Erzbischof gewählt hatte. Aber er würbe gefangen genommen unb in einem 
Käsig zur Schau gestellt. Erst gegen hohes Lösegelb würbe er freigegeben
	        
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