§ HG Die Religionskriege in Frankreich. — § 71. Die Reformation in England. 77
das Haus Valois (§ 64l) aus, und es folgte dem König auf dem
Throne sein Vetter Heinrich von Navarra als
2. Heinrich IT. (1589—1610) hatte als Haupt der Hugenotten
mehrere Jahre mit der katholischen Partei zu Kämpfen und gelangte
erst durch seinen Übertritt zur katholischen Kirche in den gesicherten
Besitz der französischen
gestattete er den Hugenotten die Ausübung ihrer Religion. Durch seine
weise und kräftige Regierung gab er dem Lande nach den langen
inneren Kriegen Ruhe und Wohlstand wieder. tDie sein Vorgänger
starb er durch Meuchelmord: bei einer Hahrt durch die Straften von
Paris stieß ihm der Schwärmer $ranz Raoaillac den Dolch ins 1610
herz. Sein schwacher Sohn
3. Ludwig XIII. überlieft die Regierung des Staates dem
Mugen Kardinal Richelieu, der durch Demütigung der ungehorsamen
Großen und Schwächung der Hugenotten die königliche Gewalt zu einer
völlig unumschränkten machte (Absolutismus) und Frankreichs
Macht und Ansehen vermehrte.
§ 71. Die Reformation in England.
1. Heinrich VIII., der zweite König aus dem Hause Tudor
(§ 642), ein Zeitgenosse Luthers und Kaiser Karls V., verteidigte in
einer Schrift gegen Luther die katholische Lehre und erhielt dafür vom
Papste den (Ehrentitel „Verteidiger des Glaubens". Als aber später der
Papst sich weigerte, ihn von seiner Gemahlin zu scheiden, sagte sich der
König von ihm los und erklärte sich selbst zum Oberhaupte der englischen
Kird)e; indes wurde die katholische Glaubenslehre zunächst noch bei¬
behalten. ITTit großer Willkür traf er nun kirchliche Anordnungen, hob
die Klöster auf und schrieb seinen Untertanen Glaubensartikel vor;
Widerstrebende — Katholiken wie Protestanten — wurden hingerichtet.
Dort den sechs $rauen, mit denen Heinrich nacheinander vermählt war,
ließ er zwei enthaupten.
2. Eduard TI. und Maria die Katholische. Unter Heinrichs
König Heinrich IV.
Iltit ihm beginnt die Reihe der Könige aus dem
Haufe Bourbon.
1589
das Edikt von Nantes
1598