als ein fortlaufender, reich mit Städten, Dörfern und Land¬
häusern geschmückter Garten verherrlicht; Trier gehörte zu den
ersten Städten des ganzen Reiches und war sogar zu Zeiten der
Sitz der römischen Kaiser.
2. Einwanderung der Deutschen. Nach mehr als drei¬
hundertjährigem Bestehen erlag die Römerherrschaft in Gallien
den Angriffen der deutschen Völker. Gegen Elsaß drangen die
Alamannen, gegen Lothringen die Franken vor. Doch
leisteten die Römer tapferen Widerstand, wie z. B. in der be¬
rühmten Alamannenschlacht bei Oberhausbergen (357).
Die Alamannen hatten Straßburg und viele andere Städte
bis in das Herz Galliens hinein verwüstet, sich auch schon auf
dem linken Rheinufer angesiedelt, als der römische Kaiser seinen
Vetter Julianus zur Abwehr sandte. Nach mehrfachen Ge¬
fechten brach derselbe mit nur 13 000 Mann vom heutigen
Zabern auf der zum Teil noch jetzt erhaltenen Römerstraße
gegen Straßburg auf. Die Alamannen erwarteten unter der
Anführung ihres riesenstarken Oberkönigs Chnodomar bei
Oberhausbergen (unweit Straßburgs) in tiefen Keilen seinen
Angriff. Der Zusammenstoß war furchtbar; aus ihrem linken
Flügel siegten die Alamannen über die römischen Panzerreiter,
deren Pferde die leicht bewaffneten Fußgänger von unten durch¬
bohrten; auf dem rechten die Römer. Der Hauptkampf war in
der Mitte, wo die beiderseitigen Kerntruppen standen. Chnodo¬
mar und die Fürsten waren von den Rossen gesprungen, um
alle Gefahren mit ihrem Volke zu teilen. Sie eilten an die
Spitze der Truppen und durchbrachen die beiden ersten Schlacht¬
reihen, aber an den ausgesuchten Truppen der dritten, welche
vortrefflich bewaffnet, mit dichtgeschlossenen Schilden ihren An¬
sturm aufnahmen, scheiterten alle Anstrengungen. Endlich eilten
die Alamannen in wilder Flucht zum Rheine zurück, in dessen
Fluten noch viele ertranken; in der Schlacht waren 6000 ge¬
fallen, Chnodomar selbst wurde gefangen; die Römer wollten
nur 243 Mann verloren haben.
Auch in das Innere Deutschlands und gegen die Franken
im Norden zog Julianus, die er teils zurückdrängte, teils in
seine Dienste nahm. Dies alles hinderte aber nicht die Er¬
oberung des Landes durch die Deutschen. Etwa fünfzig Jahre
später setzten sich die Alamannen im Elsaß, die Fransen in
Lothringen fest; in Lothringen wohnten die Rhein- oder
Uferfranken. Damals entstand auch der Name Elsässer.
Elisazen, d. H. Bewohner der Fremde, nannten sich die ein¬
gewanderten, im Gegensatz zu den rechtsrheinischen Ala¬
mannen. Als etwa fünfzig Jahre später der Hunnenkönig mit