Full text: Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte

Kämpfe der Römer mit beit Germanen. 
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den Teutonen, Land, wo wir wohnen können." Da entgegnete Marius: 
„Eure Brüder haben schon Land, wo sie ewig bleiben werden." Zum 
Beweise zeigte er ihnen den gefangenen Teutobod. Die Gesandten 
kehrten zurück: nun mußte das Schwert entscheiden. Die Cimbern 
bildeten ein großes Viereck, dessen vorderste Reihen sich mit Ketten 
aneinander gebunden hatten. Es war ein heißer Tag, und die Sonne 
schien ihnen noch dazu ins Gesicht; auch trieb ihnen der Wind den 
Staub in die Augen. Bald mußten sie weichen, und die meisten von 
ihnen wurden erschlagen. Wer aber fliehen wollte, den töteten die 
Weiber, die aus der Wagenburg hinter den Kämpfern saßen. Als sie 
den Untergang ihrer Männer vor Augen sahen, warfen sie ihre Kinder 
zur Erde, ließen sie von den Hufen der Tiere und den Wagenrädern 
zermalmen und gaben sich dann selbst den Tod. . 
Die Kämpfe zwischen Germanen und Römern waren damit 
noch keineswegs beendet, sondern haben noch Jahrhunderte gedauert. 
2. Cäsar und die Germanen. Ariovist, der Herzog der 
Sueben, hatte einem gallischen Volksstamme im Kampfe gegen andere 
gallische Stämme Hilfe geleistet und war in Gallien, etwa im oberen 
Elsaß geblieben. Er war ein so hoch angesehener Fürst, daß ihm 
viele germanische Scharen nachfolgten. Um diese unterzubringen, 
verlangte Ariovist vou den Galliern neues Gebiet, diese aber riefen 
in ihrer Bedrängnis die Hilfe des römischen Statthalters von Gallien, 
Cajns Julius Cäsar, an. Nach vergeblichen Unterhandlungen kam 
es zwischen Arivoist und Cäsar zur Entscheidungsschlacht in der Nähe 
des heutigen Mühlhausen im Elsaß (58 v. Chr.). Die weis¬ 
sagenden Frauen hatten Ariovist geraten, den Kampf aufzuschieben. 
Doch Ariovist beachtete diese Mahnung nicht und wurde mit seinem 
Heere geschlagen, nur wenige, darunter Ariovist, retteten sich über 
den Rhein. Nun unterwarf Cäsar alles Land bis zum Rheine und 
ging selbst zweimal auf einer von ihm geschlagenen Holzbrücke über 
den Rhein, kehrte aber bald wieder um und brach die Brücke ab. 
3. Drnsus und Tiberius. Weitere Erwerbungen der Römer 
folgten zur Zeit des Kaisers Augustus. Seine Stiefsöhne Drnsus 
und Tiberius machten auch die Donau zu einem Grenzstrome des 
römischen Reiches. Drnsus gründete auf dein linken Rheinufer feste 
Plätze, aus denen später bedeutende Städte erwuchsen, wie Mainz, 
Koblenz, Bonn und Köln; an der Mosel Trier. Drusus drang da- Q 
rauf vom Unterrhein aus bis zur Elbe vor und wollte auch diesen 
Strom überschreiten. Da rief ihm, wie die Sage erzählt, eine ger-
	        
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