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Vergnügen, meine Feinde das Laster. Wenn du mir folgst, führe ich dich zur höchsten
Wonne und Glückseligkeit." „Und wohin führst du mich?" fragte Herkules die andere
Führerin. „Ich führe dich," gab diese zur Antwort, „in Arbeit und Gefahren, aber ich
verheiße dir Unsterblichkeit, Ehre und Ruhm bei Göttern und Menschen." Und der Jüng¬
ling stieß das Laster von sich und reichte der Tugend die Hand.
3. Herkules bei buryklbeus. Auf den Rat des delphischen Orakels trat Herkules
in den Dienst des Königs Eurystheus. Von den 12 Arbeiten, die ihm der König aufer¬
legte, sind folgende die bekanntesten: Im Walde von Nemea hauste ein Löwe, der Angst
und Entsetzen verbreitete. Herkules betäubte ihn durch einen Schlag mit seiner gewaltigen
Keule und erwürgte ihn. Die Haut des Löwen hing er als Mantel um die Schulter und
setzte den Rachen wie einen Helm auf den Kopf. — Die lernäische Schlange hatte
neun Köpfe. Sobald Herkules einen abschlug, wuchsen zwei neue wieder. Endlich half
er sich dadurch, daß er die Wunde jedesmal mit einem glühenden Baumaste ausbrannte.
— Dann sollte Herkules den Stall des Augias reinigen, in dem bisher 3000 Rinder
gestanden hatten. Der Held leitete zwei Flüsse hindurch, die an einem Tage den Unrat
fortspülten. — In einem Garten an der Westküste Afrikas wuchsen goldene Apfel. Sie
wurden von vier Jungfrauen, den Hesperiden, und einem hundertköpsigen Drachen
bewacht. Bei den „Säulen des Herkules" schritt der Held nach Afrika hinüber und traf
dort den Riesen Atlas, der das Himmelsgewölbe trug. Herkules stemmte seine Schultern
unter die gewaltige Last, und Atlas holte ihm drei goldene Apfel. — Zuletzt stieg
Herkules sogar in die Unterwelt hinab und brachte den dreiköpfigen Höllenhund
Cerberus herauf. Eurystheus war jedoch von dem Anblick so entsetzt, daß Herkules das
Ungeheuer sofort wieder an seinen Ort tragen mußte.
4. Zod des Herkules. Die Eifersucht seiner Gemahlin Dejanira brachte dem Helden
den Tod. Um sich die Liebe ihres Mannes zu erhalten, sandte sie ihm ein Gewand, das
mit dem Blute des Zentauren Nessus getränkt war. Kaum hatte Herkules es angelegt,
als das darin enthaltene Gift wie verzehrende Feuersglut in den Körper drang. Als er
sein Ende nahen fühlte, bestieg er auf dem Berge Ota einen Scheiterhaufen. Zeus sandte
einen Blitz, der alles verzehrte, was noch sterblich an dem Helden war. Dann trug
eine Wolke den Helden zum Olymp empor, wo er als Halbgott unter den Göttern auf¬
genommen wurde.
3. Der Qrojanilcke Krieg. (Historische Sage.)
1. Kaub cler Helena. An der Westküste Kleinasiens lag die Stadt Troja,
dort herrschte der König Prlamus. Einer von seinen Söhnen, Paris, fuhr einst
über das Meer nach Griechenland. Hier kam er zum König Meneläns in
Sparta. Dieser nahm ihn sehr freundlich auf. Aber Paris vergalt das Gastrecht
schlecht. Denn eines Tages, als der König abwesend war, entführte er ihm
seine Gemahlin Helena mit allen ihren Schätzen und brachte sie nach Troja.
2. In Kulis. Der erzürnte Menelaus rief nun alle griechischen Könige zum
Kampfe gegen Troja ans. Die Helden strömten herbei, und bald waren an 100000
Krieger in dem Hafen von Aulis (Euböa gegenüber) versammelt. Hier lagen
1200 Schiffe zur Überfahrt bereit; aber eine anhaltende Windstille verhinderte die
Abreise. Ein Wahrsager, nach der Ursache des Übels befragt, verkündigte: „Der
König Agamemnon hat die Göttin Artemis (Diana) schwer beleidigt, da er eine
ihr geheiligte Hirschkuh erlegt hat. Als Sühne verlangt die Göttin seine Tochter
Jphigenia zum Opfer." Schon hatte der Priester das Schwert in der Hand, sie
zu durchbohren. Da hüllte sie Artemis in eine dichte Wolke, entrückte sie nach
Tauris (Krim) und schob eine Hirschkuh unter. Die Göttin war versöhnt, und
ein günstiger Wind brachte die Helden bald nach der feindlichen Küste.
3. Vor "Oroja. Die Stadt Troja aber war mit Mauern und Türmen stark
befestigt und nicht leicht zu erobern; dazu wurde sie auch tapfer verteidigt. Die