fullscreen: Bürger- und Haushaltungskunde

starker körperlicher Bewegung hebt und senkt sich der Brust¬ 
korb: wir atmen tieler. Dabei werden auch jene Lungenteile, 
die sonst gänzlich ruhen, in Tätigkeit gesetzt Darum sind 
körperliche Bewegungen, wie Turnen, Rudern, Wandern und 
Bergsteigen der Gesundheit sehr zuträglich. 
Die Anzeichen von Erkrankungen der Atmungsorgane sind 
Husten, Auswurf, Heiserkeit und Brustschmerzen. Wohl braucht man sich 
ihretwegen nicht gleich zu ängstigen, doch erscheint es Tätlich, möglichst 
frühzeitig einen Arzt zu Rate zu ziehen. Die gefährlichsten Krankheiten der 
Atmungswerkzeuge sind Lungenentzündung, Brustfellentzündung und Lungen¬ 
schwindsucht oder Tuberkulose. Zur gründlichen Ausheilung und Vorbeugung 
von Rückfällen ist ärztliche Hilfe unbedingt erforderlich. Die gefürchtete 
Lungenschwindsucht ist eine fortschreitende Vernichtung der Lunge mit gleich¬ 
zeitiger Abmagerung des Körpers. Die Zahl der iSchwindsuchtslälle steigt mit 
der Zunahme der Bevölkerungsdichtigkeit, und dadurch erklärt sich das häufige 
Vorkommen dieser Krankheit in grollen Städten. Das Auftreten der Schwind¬ 
sucht wird begünstigt durch schlechte Luft, ungünstige Wohnungsverhältnisse, 
unzureichende und schlechte Nahrung, durch geistige und körperliche Ueber- 
anstrengung, durch Ausschweifung und durch Kummer. Diese heimtückische 
Krankheit tritt gewöhnlich im Alter von lö bis 30 Jahren auf, ist erblich und 
ansteckend. Die Ansteckung wird verursacht durch Tuberkelbazillen, die im 
Fleisch und in der Milch perlsüchtiger Kühe und im Auswurfe lungenkranker 
Personen enthalten sind. Dieser eingetrocknete und durch die Luft verwehte 
Auswurf gibt Millionen Tuberkelbazillen an die Luft ab, die dann durch Ein¬ 
atmung- in die Lungen gesunder Menschen gelangen, sich darin festsetzen und 
die völlige Zerstörung derselben veranlassen. Lungenkranke sollten daher das 
Spucken auf Fußböden und Treppen vermeiden und überhaupt die nötigen 
Vorsichtsmaßregeln beobachten, um ihre Mitmenschen vor Ansteckung zu 
bewahren. — Bei frühzeitiger Inanspruchnahme ärztlicher Hilfe und genauer 
Befolgung ärztlicher Anordnungen kann die Lungenschwindsucht geheilt weiden. 
Der Aufenthalt in ozonreicher Waldluft bei geistiger und körperlicher Ruhe 
und kräftiger Nahrung fördert die Genesung ¡ranz beträchtlich. Das Aufsuchen 
eines milden Klimas und das längere Verbleiben in demselben sind in der 
Regel von gutem Erfolge begleitet 
Das Hören. Beim Hören spielt die Luft eine bedeutende 
Rolle, da sie die Schallwellen dem Gehörorgane zuträgt. Das 
Organ des Gehörsinnes ist das Ohr. Man unterscheidet äußeres, 
mittleres und inneres Ohr. Zum äußeren Ohr gehört die Ohr¬ 
muschel, der Gehörgang und das Trommelfell. Letzteres ist ein 
dünnes Häutchen, das den Schall nach innen leitet. Das mittlere 
Ohr bestellt aus der Trommelhöhle und den Gehörknöchelchen: 
Hammer, Amboß und Steigbügel. Die Trommelhöhle enthält 
Luft und steht durch die Ohrtrompete oder Kustachiche Röhre 
mit der Mundhöhle in Verbindung, wodurch ein steter Ausgleich 
des Luftdruckes zu beiden Seiten des Trommeltelles statt findet. 
Die Gehörknöchelchen stellen die Verbindung zwischen dem 
Trommelfell und dem inneren Ohr oder dem Labyrinth her und 
übermitteln diesem alle das Trommelfell treffenden Schallwellen. 
Das innere Ohr oder das Labyrinth liegt in dem festesten Teile 
des Schädels, dem sogenannten Felsenbeine, und besteht aus 
einem Vorhofe, drei Bogengängen und einer Schnecke. Das 
innere Ohr ist mit dem Gehörwasser ausgefüllt, in welchem die 
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