einer Kenle unb eines Schwertes. Hatten sie feinen Krieg,
bann saßen sie gern beim Würfelspiel. Sie spielten aber
nicht um (Selb, sonbern um Hab unb Gut, ja sogar um
Weib unb Kinb. Gerühmt wirb immer an ihnen bie große
G astfr e n n b s ch aft. Auch loben bie Römer sie wegen
ihrer Treue. „Ein Mann ein Wort", galt als Sprüch-
wort Bei ben Germanen. Ihre Religion war bie heid¬
nische. Sie hatten eine Menge Götter unb Göttinnen. An
ihrer Spitze staub Wotan, ber Altvater. Ein Sohn Wo¬
tans war Donar, ber über Blitz unb Donner gebietet,
Thin, ber Kriegsgott, Balbur, ber Gott ber Weisheit.
Ihren weiblichen Gottheiten schrieben sie vorwiegenb freunb-
liche Tugenben zu; so lehren sie bas Ernten, Backen, Spin¬
nen u. s. w. Holba ober Hertha schützte bas Hauswesen,
Frigg a (Freya), Wotans Gemahlin, bie Ehe, Frowa
ist Kriegsgöttin, Hellia aber bie Göttin bes Tobes.
Außerbem gab es bei ihnen Halbgötter, Riesen unb Helben,
ferner Naturgeister, wie Zwerge, Elsen, Nixen, Ko-
bolbe u. a. Die in ber Schlacht Gefallenen würben von ben
Walküren nach Walhalla getragen. Ihren Gottesbienst
hielten bie Germanen im Dickicht bes Waldes unter mäch¬
tigen Eichen. Da würben ben Göttern von ben germanischen.
Priestern Früchte, Tiere unb selbst Menschen geopfert.
Die Frau war bei ben Germanen zwar nicht bem
Manne ebenbürtig, wie es im Christentum ber Fall ist, ab er¬
ste verehrten bie Frauen als etwas Heiliges unb Gottähn¬
liches, bah er bie vielen Wahrsagerinnen, bie bei ihnen für
heilig gehalten unb bei wichtigen Unternehmungen befragt
würben. Währenb ber Mann braußen auf ber Jagb war
ober bem Spiele fröhnte, fiel ber Frau bie ganze Arbeit
auf bem Felbe zu. Sie allein mußte auch bas Hanswesen
besorgen unb bie Kinb er erziehen. Sie erzog besonbers ihre
Töchter in ernster, frommer unb strenger Sitte zu ihrem,
künftigen Berufe unb unterwies sie selbst in allen Geschäften
bes Hauses, ja, bie Töchter lernten sogar von ihr bie
Runenschrift, was bie Männer als unnütze Spielerei
verachteten. Die E h e galt ben alten Deutschen als etwas
Heiliges. Wer eine Frau ober ein Mädchen entehrte oder
raubte, durfte sofort erschlagen werben. Ehebruch kam bei