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des Feldzuges beitragen. Auch waren bei weitem nicht alle Feldzüge in
jener Zeit siegreich, so daß sich immer eine Entschädigung für die gebrachten
Opfer hätte erreichen lassen,- gibt doch selbst die stark schönfärbende
römische Überlieferung eine ganze Reihe von Niederlagen zu.
Leo Bloch.
Soziale Kämpfe im alten Rom-. Leipzig 1908. S. 25. (®.)
16. Hannibal.
HIs hasdrubal im Anfang des Jahres 220 von Mörderhand ge¬
fallen war, beriefen die karthagischen Offiziere des spanischen Heeres an
seine Stelle hamilkars ältesten Sohn, den hannibal. Er war noch ein
junger Mann — geboren 249, also damals im neunundzwanzigsten Lebens¬
jahr —; aber er hatte schon viel gelebt. 5
Leine ersten Erinnerungen zeigten ihm den Vater im entlegenen
Lande fechtend und siegend auf der Eirkte; er hatte den Frieden des
Eatulus, die bittere Heimkehr des unbesiegten Vaters, die Greuel des
libyschen Krieges mit durchempfunden. Noch ein Knabe war er dem
Vater ins Lager gefolgt; bald zeichnete er sich aus. Sein leichter und fest-10
gebauter Körper machte aus ihm einen vortrefflichen Läufer und Fechter
und einen verwegenen Galoppreiter,- sich den Schlaf zu versagen griff ihn
nicht an und Speise wußte er nach Soldatenart zu genießen und zu ent¬
behren. Trotz seiner im Lager verflossenen Jugend besaß er die Bildung
der vornehmen Phönicier jener Zeit; im Griechischen brachte er, wie 15
es scheint erst als Feldherr, unter der Leitung feines Vertrauten Sofylos
von Sparta es weit genug um Staatsschriften in dieser Sprache selber
abfassen zu können. Wie er heranwuchs, trat er in das Heer seines Vaters
ein um unter dessen Augen seinen ersten Waffendienst zu tun, um ihn
in der Schlacht neben sich fallen zu sehen. Nachher hatte er unter seiner 20
Schwester Gemahl hasdrubal die Keilerei befehligt und durch glänzende
persönliche Tapferkeit wie durch sein Führertalent sich ausgezeichnet. Jetzt
rief ihn, den erprobten jugendlichen General, die Stimme seiner Kameraden
an ihre Spitze und er konnte nun ausführen, wofür sein Vater und sein
Schwager gelebt und gestorben. Er trat die Erbschaft an und er durfte es. 25
Seine Zeitgenossen haben auf seinen Eharakter Makel mancherlei
Art zu werfen versucht: den Römern hieß er grausam, den Karthagern
habsüchtig- freilich haßte er, wie nur orientalische Naturen zu hassen
verstehen, und ein Feldherr, dem niemals Geld und Vorräte ausgegangen
sind, mußte wohl suchen zu haben. Indes wenn auch Zorn, Neid und 30
Gemeinheit seine Geschichte geschrieben Haben, sie Haben das reine und
große BiI6 nicht zu trüben vermocht. Von schlechten Erfindungen, die sich
selber richten, und von dem abgesehen, was durch Schuld seiner Unter¬
feldherren, namentlich des hannibal Monomachos und Mago des Samniten
js. Polybios IX 24, 25], in seinem Namen geschehen ist, liegt in den ve- 35
richten über ihn nichts vor, was nicht unter den damaligen Verhältnissen