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d) Flucht nach Havre. Hier standen 40,000
Franzosen. Beim ersten Scharmützel jedoch flohen sie
Alle bis zur Hafenstadt Havre (Hawer).
e) Wechsel der Feldherren. Faures (Fohreh),
Bourbaki's Nachfolger, mußte in Folge den Oberbefehl
an den tapfern Faidherbe (Faderb') abtreten.
C. Vernichtung -er franz. Nordarmee. Auch dieser
vermochte nicht, bis nach Paris vorzudringen. General
von Göben, Manteusfels Nachfolger*), schlug ihn am
19. Jan. 1871 bei St. Quentin (Szäng Kangtäng) in
7ständigem Kampfe so sehr, daß seine Armee sich völlig
auflösete.
III. Der Kampf gegen die französische West- und Süd¬
oder Loire - Ärmee.
A. Gen. v. d. Tann geht kühn vor. l. Auftrag.
Der baierifche Corps-Commandant v. d. Tann hatte den
Auftrag, die von Le Mans (Le. Mang) gegen Paris
heranziehende, 25000 Mann starke feindliche West-Armee
aufzuhalten und zu vernichten. Schon hielt diese den
Wald vor Orleans (Orleang) besetzt.
2. Schlacht. Er schlug sie kühn hinaus und eroberte
Orleans, in welcher Stadt die Bildsäule der von den
Franzosen als eine Heilige verehrten Jungfrau Jeanne
d'Arc (Schann dark) steht.
B. Weicht in Gefahr klüglich zurück. 1. Ursache:
Heranziehen der Süd-Armee. Bald jedoch zog
ein gewaltiges Heer von nahezu 200,000 Mann, das den
Rest der West-Armee in sich aufgenommen, von Süden
her heran, dessen Führer d'Aurelles de Paladine (Dorel
*) General von Manieuffel war indeß mit einem Theile seiner
Ärmee nach Osten abberufen worden, um den schwer bedrängten Gen.
von Werder vom An dränge einer 4 mal so starken Macht vor Belfort
zu befreien.