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brachte Kaiser Konrad II. im 11. Jahrhundert den Gottes¬
frieden zur Geltung, nach welchem von Mittwoch Abend
bis Montag Morgen alle Waffen — bei Strafe mit dem
Banne — ruhen mußten.
3. durch (Srtocitcruiiß des Gottesfriedens in den
Landfrieden. Diejenigen Kaiser, welche den Gottes¬
frieden auf Jahre in einen Landfrieden erwei¬
terten, hielt das Volk in gesegnetem Andenken.
10, Die Entstehung des Papstthums und die Ent¬
faltung der Macht desselben.
A. Entstehung des Papstthums. Schon in der ersten
christlichen Zeit hießen die höchsten Geistlichen »Ober-
hirten« oder »Bischöfe«. Unter ihnen gewann bald
der Bischos von Rom besonderes Ansehen; bei ihm
wurde in wichtigen Fragen Rath geholt und seine Ent¬
scheidung erbeten, bis sich der Bischof von Rom endlich
selbst die Gewalt anmaßte und den Titel »Papst«,
»Nachfolger des heiligen Petrus« oder »Statt¬
halter Christi auf Erden« annahm.
B. Entfaltung -er Macht -es Papstthums,
namentlich unter Gregor VII. Seine Aussprüche
hielt man Anfangs für maßgebend, ja sogar für
untrüglich und im 11. Jahrhundert genoß er schon
das höchste Ansehen.
1. Plan dazu. Papst Gregor VII. (1073), eines
Zimmermannes Sohn, Namens Hildebrandt, wollte
die Kirche von der weltlichen Macht unabhängig
machen und das Papstthum über das Kaiserthum erheben.
Darum erklärte er: »Als Statthalter Christi habe
ich allein meine Macht von Gott, und nur ich
kann Fürsten ein - und absetzen.«