Full text: Die Vaterländische Geschichte für Stadt- und Landschulen

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nicht, daß Seidlitz sie bereits umgangen hatte. Plötzlich 
ist Kessel und Zelt verschwunden und die preußischen 
Kanonen donnern, als ob Himmel und Erde unteraeben 
sollten. 
(6. und Kühnheit verhelfen zum Siege —) Augen¬ 
blicklich stürmt Seidlitz mit seinen Reitern hinterm Hügel 
hervor und wirft Alles über den Haufen. Auch das 
preußische Fußvolk geht im Sturmschritt vor. Die Feinde 
fliehen, 1 ^2 Stunden war der Sieg errungen. 
(v. und bringen Sieg es freu de.) Da sang das Volk: 
»Und wenn der große Friedrich kommt, und klopft blos 
an die Hosen, so läuft die ganze Reichsarmee, Panduren 
und Franzosen.« 
4. Die Schlacht bei Leuthen. 
(A. Die © esahr ) Kaum hatte Friedrich die Franzosen 
bei Roßbach geschlagen, so erfuhr er, daß Marschall Daun 
und Prinz Karl von Lothringen mit einem großen Heere 
in Lchlesien stand. In Eilmärschen zog er nun dahin j 
nur 30000 Mann konnte er einer dreimal so großen 
Heeresmacht entgegenstellen. Bei Leuthen trafen beide 
Heere zusammen. 
(ß. macht Muth, —) Nachdem Friedrich am Abend zuvor 
eine aufmunternde Rede an seine ©enerale gehalten hatte, 
schloß er mit den Worten: »Ist einer unter Ihnen, der 
sich fürchtet, der nehme seinen Abschied. Ich will ihm keine 
Vorwürfe machen.« Nach kurzem Schweigen ruft ein 
Major: »Das müßte ein infamer Hundsfott fein, der seinen 
König verließe!« — »»Das dachte ich mir,«« antwortete 
ber König, »»daß mich Keiner in der Gefahr verlassen 
würde. Ich rechne aus Ihre Hülfe und den gewissen Sieg.«« 
Am Morgen der Schlacht rufen die Seidlitz'fchen 
Reiter: »s’ist heute wieder der fünfte!« »»Roßbach!«« 
antwortet die ganze Armee.
	        
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