Full text: Geschichte des Altertums (Teil 1)

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Griechische Geschichte. 
während der Snnd bei diesen Inseln einen sehr günstigen Kampfplatz bot, 
auf dem der Feind seine Übermacht und die größere Schnelligkeit seiner 
Schiffe nicht genügend ausnutzen konnte. Wieder zeigte sich hier das 
Genie des Themistokles. Er zwang die Griechen zur Schlacht durch 
eine geheime Botschaft an Xerxes über die angebliche Demoralisation der 
Griechen. Die Perser sperrten den Sund. Der Kampf begann und 
Rückkehr be§ dauerte bis vor Sonnenuntergang. Er endete mit einem glänzenden Siege 
u ' e" der ©riechen1). Die Landtruppen der Perser aus der kleinen Insel 
Psyttalea wurden von Aristides, der knrz vor der Schlacht aus der 
Verbannung zurückgekehrt war, überwältigt uud niedergemacht. So hatte 
die Begeisterung eines für seine höchsten Güter kämpfenden Volkes eine 
große Übermacht bezwungen, die lediglich der Zwang nicht die patriotische 
Begeisterung zusammenhielt. 
Xerxes schickte die Flotte nach dem Hellespont, um die Brücken 
zu sichern, und trat mit dem Landheer ebenfalls den Rückzug an. 
Angeblich wurde er durch eine neue List des Themistokles getäuscht, 
der ihm melden ließ, die Griechen beabsichtigten die Brücke über den 
Hellespont abzubrechen. Nur ein Teil des großen Heeres blieb unter 
Mardonins, dem Schwager des Königs, in Thessalien zurück, um im 
nächsten Frühjahr den Kampf fortzusetzen. 
Themistokles vertrat nun eine entschiedene Offensive gegen die Perser, 
drang aber nicht durch, und so kam es wohl auch, daß seine Gegner Ari¬ 
stides und Xanthippus, jener für das Heer, dieser für die Flotte zu 
Strategen erwählt wurden. 
Im Frühjahr 479 brach Mardonins von neuem in Mittelgriecken- 
land ein. Nachdem er durch den König von Macedonien den vergeb¬ 
lichen Versuch gemacht hatte, die Athener aus seine Seite zu ziehen, rückte 
Zweite er bis Attika vor, so daß die Athener zum zweiten Male das Land 
^Athens.^räumen mußten, das nun nebst der Stadt von neuem verwüstet wurde. 
Vor dem peloponuesischeu Bundesheer aber unter Pausanias als dem 
Stellvertreter des unmündigen spartanischen Königs und den Athenern unter 
Aristides zog sich Mardonius ans dem gebirgigen Attika nach der böo- 
tischen Ebene zurück, wo er seine Reiterei entfalten konnte uud an dem 
verbündeten Theben eine Stütze hatte. Hier kam es zur Schlacht bei 
PlatääPlsttäü; die Griechen erfochten einen glänzenden Sieg, Mardonins 
479' fiel in ber Schlacht. Der Rest des persischen Heeres trat sofort den Rück¬ 
zug an, Theben wurde von den Verbündeten erobert. Ans der unge¬ 
heuren Beute des persischen Lagers wurde in Delphi ein goldener Dreifuß 
mit Schlangengewinde und Siegerliste, in Olympia dem Zeus eine eherne 
Bildsäule mit Siegerliste aus der Basis und dem Poseidon auf dem Isthmus 
*) Über den Verlauf der Schlacht haben wir neben den historischen Berichten 
eilte poetische Schilderung bei Äschylus in den „Persern", 290ff.
	        
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