Perserkriege
500—449.
Jonischer Auf¬
stand 500.
Zerstörung
Milets 494.
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Säule,*) deren Schaft schlanker und leichter ist, während das Kapital
zwei schneckenartige Umbiegungen (Voluten) zeigt, gleich als ob die
Schwere des Gebälks das obere Ende der Säule spiralförmig zusammen¬
gedrückt hätte. — Die korinthische Säule**) mit einem Blnmenkelchkapitäl
Haterft viel später Verwendung gefunden. —
Mit der 2Xrchiteftur war noch eng verschwistert dieSkulptur, welche
teils die Götterbilder, teils die Säulen für die Tempel herzustellen Hatte.
Die Gestalten waren noch steif und unbelebt und nur durch ihre Attri¬
bute, noch nicht durch Gesichtsausdruck und Körperbildung von einander
unterschieden. Den Übergang zu freieren lebensvolleren Gestaltungen
macht der Sleginetengiebel ***) (in München).
II. Zweiter Zeitraum (500—431). Die iMtezeit Griechen¬
lands.
§. 1. Tie Perserkriege.
Der Perserkönig Darms hatte dem Tyrannen Histiäns von
Milet zur Belohnung ein Fürstentum geschenkt; als dieser dort
zu mächtig wurde, berief er ihn an seinen Hof, wo er in ehren¬
voller Gefangenschaft lebte. Die Sehnsucht nach der Heimat
reizte den Histiäns dazu an, die Milesier und andere Griechen
in Kleinasien zu einem Aufstande zu veranlassen, in der Hoff¬
nung, Darms werde ihn zur Unterdrückung desselben nach Jonien
entsenden. Sein Plan glückte anfangs. Im Vertrauen auf
die zugesagte Hilfe Athens und Eretrias empörten sich die
Griechenstädte und hatten zuerst den Sieg auf ihrer Seite.
Als aber Histiäus wirklich mit der Dämpfung des Krieges be¬
auftragt wurde und zu ihnen überging, behandelten sie ihn mit
Mißtrauen, verschlossen ihm die Thore, nötigten ihn als Seeräuber
sein Leben zu fristen; endlich fiel er den Persern in die Hände und
wurde gekreuzigt. Im weiteren Fortgang des Krieges erlitten die
Griechen Niederlagen; die entscheidende war der Seesieg der
Perser bei Lade; diesem folgte die Zerstörung Milets. — Die
Hilfe, welche Athen und Eretria geschickt hatten, war nun der
Anlaß für Darius die europäischen Griechen zur Unterwerfung
*) Seemann 3, 8. 11.
**) Seemann 9, 8.
***) Seemann 17, 3.