A. Mittelstufe. Bonifatius. 17 
in Deutschland noch keine Hochschule. — Was thaten andere Mönche, die nicht 
unterrichteten? — Sie heilten Kranke oder teilten Almosen aus. — Da¬ 
mals gab es in ganz Deutschland weder Ärzte noch Apotheken. Nenne noch 
andere Beschäftigungen der Mönche! — Einige Mönche schrieben Bücher 
ab. — Welche Kunst kannte man also damals noch nicht? — Die Buch- 
druckerkuust. — Welches Buch haben die Mönche wohl am häufigsten ab- 
geschrieben? — Die Bibel. — Wenn ihr einmal die ganze Bibel abschreiben 
solltet, würdet ihr bald die Geduld verlieren. Und wie oft würdet ihr euch 
verschreiben! Das thaten die Mönche aber nicht. Auch schrieben sie nicht 
so einfache Buchstaben wie wir. sondern diese sahen fast aus. als wären sie 
gedruckt. Einige Anfangsbuchstaben aber verzierten sie sehr künstlich und 
schmückten sie mit Gold. Silber und allerlei bunten Farben"). Mit welcher 
Kunst beschäftigten sich die Mönche auch? — Mit der Baukunst. — Noch 
heute haben wir schöne Kirchen, welche von Mönchen erbaut sind, oder kuust- 
volle Schnitzwerke aus Holz oder Elfenbein. Steinhauerarbeiten, welche von 
Mönchen angefertigt sind. Zum Unterrichten, zum Krankenheilen und zu so 
kunstvollen Arbeiten waren nicht alle Mönche geschickt; was thaten die 
übrigen Mönche? — Sie trieben Acker- und Gartenbau. — Die Mönche 
waren oft weit in der Welt herumgekommen, hatten aus Italien oder Frank- 
reich hübsche Blumen, edlen Wein, wohlschmeckendes Obst oder andere wert- 
volle Pflanzen mitgebracht und sie im Klostergarten angepflanzt. Von ihnen 
erhielten die Landleute Pflänzlinge und Sämereien und lernten die Pflege 
derselben. — Außerdem waren die Klöster damals auch die einzigen Her- 
bergen! Ein Kloster war also für eine Gegend ein großer Segen, Boni- 
fatius hat aber nicht nur Fulda, sondern mehrere solcher Klöster gestiftet. 
Neben dem Kloster bauten sich die Leute gern an, und so entstanden all- 
mählich größere Orte, ja berühmte Städte, wie Fulda. Hildesheim n. a. 
— Jetzt wollen wir den dritten Abschnitt wiederholen. (Wie erweiterte sich 
das Arbeitsfeld des Bonifatius? — Welche Hilfe bekam er? — Was that er, 
um die christliche Kirche in Deutschland zu befestigen und auszubreiten? 
Welche Würde erhielt er? — Was weißt du vom Kloster Fulda?) 
d. Nun laßt uns noch einmal hören, wie Bonifatius seine Lehre mit dem 
Tode besiegelt hat! (Der Lehrer erzählt den vierten Abschnitt noch einmal.) 
— Warum gefiel es dem Bonifatius in seiner Stellung als Erzbischof 
nicht? — Bonifatius trachtete nicht nach Ehre und Macht. — Was wollte 
er lieber thuit ? — Den Heiden das Evangelium predigen. — Deshalb 
hatte er ja gerade seine Heimat verlassen. Welche deutschen Völker waren 
damals noch Heiden? — Die Sachsen und Friesen. — Zu welchem Volke 
wollte Bonifatius gehen? — Zu den Friesen. — Er wußte ja aus Ersah- 
rung, welch schweres Werk er unternehmen wollte. Mit welchem Worte 
suchte er sich und seine Gehilfen zu stärken? — „Laßt uns für den Herrn 
streiten! Laßt uns für unsern Glauben sterben, wenn es Gott gefällt." 
(Wiederholen! Festlegen!) Warum ließ Bonifatius sich vom Papste einen 
Nachfolger ernennen? — Weil er glaubte, daß er bald sterben werde. — 
Zeige und nenne den Weg, welchen Bonifatius zu den Friesen nahm! — 
*) Wenn möglich, zeige der Lehrer derartige Mönchsschriften vor; gute Nachbildungen 
derselben finden sich in Robert Königs Literaturgeschichte, Stackes deutscher Geschichte u, s. w. 
Sprockhofs, Vorbereitungen. Heft 1. 2
	        
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