fullscreen: Erzählungen aus der Weltgeschichte

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2. Das Leben Jesu Christi. — Wir kennen das Leben 
des Herrn Jesu aus der heiligen Schrift. In den Tagen des 
Kaisers Augustus ward er in Niedrigkeit und Armut zu Beth¬ 
lehem im jüdischen Lande von einer Jungfrau aus dem Stamme 
Davids geboren. Bis zu seinem dreißigsten Jahre lebte er in 
stiller Verborgenheit zu Nazareth in der Provinz Galiläa und 
nahm zu an Weisheit und Gnade bei Gott und den Menschen. 
Dann zog er, umgeben von zwölf Jüngern, die er um sich ge¬ 
sammelt hatte, drei Jahre lang umher in den Städten und Märkten 
Palästinas und predigte das Evangelium vom Reiche Gottes. 
Aber nur wenige nahmen ihn gläubig auf, obwohl er Worte des 
ewigen Lebens redete und durch heiligen Wandel und göttliche 
D>erke bezeugte, daß Gott in ihm war. Ja, die Obersten des 
Volkes, die Priester und Schriftgelehrten, überantworteten ihn, 
da er als Gottes Sohn sich bekannte, dem Tode am Kreuz. Frei¬ 
willig, im Gehorsam gegen Gott, erduldete er auch diese äußerste 
Schmach und opferte sein schuldloses Leben, auf daß er die Welt 
von ihren Sünden erlösete. Gott aber bestätigte das durch ihn 
vollbrachte Werk durch seine Auferweckung von den Toten und 
erhöhte ihn dann zu seiner Rechten in den Himmel, wo er als 
König seiner Gemeinde herrschet in Ewigkeit. 
3. Die Gründung der christlichen Kirche. — Zehn 
Tage nach Jesu Himmelfahrt, am Pfingstfeste, kam der heilige 
Geist über die in Jerusalem versammelten Jünger, und ihre 
Predigt von dem gekreuzigten und auferstandenen Heiland, von 
der Buße und Vergebung der Sünden drang nun ein in die 
Herzen, so daß an diesem Tage bei 3000 Seelen durch die Taufe 
zu der Jüngerschar hinzugethan wurden. Dies war die erste 
Christengemeinde zu Jerusalem, der Anfang der christ¬ 
lichen Kirche. Welch eine liebliche Erscheinung inmitten der 
verdorbenen Welt! Der Geist des Herrn war ausgegossen über 
die^ Gläubigen und hatte sie zu neuen Menschen umgeschaffen. 
„L>ie waren," heißt es, „ein Herz und eine Seele und hatten 
alle Dinge gemein. Ihre Güter und Habe verkauften sie und 
teilten sie aus unter alle, nachdem jedermann not war. Und sie
	        
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