Full text: [Teil 1, [Schülerband]] (Teil 1, [Schülerband])

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Geldbeutelchen?“ „O nein“ sagte Robert, „das meinige war ganz 
gering; auch war kein so schönes Geld darin.“ 
„So wird es wohl dieses sein?“ sagte der Jäger und zog 
ein unansehnliches ledernes Beutelchen aus der Tasche“ Ach ja,“ 
rief Robert voll Freude, „dieses ist esl“ Der Jäger gab es ihm. 
Der vornehme Herr aber sprach: „Weil du so herzlich gebetet hast 
und sy ehrlich bist, so schenke ich dir diesen Beutel mit Gold noch 
dazu.“ 
17. Liebe macht stark. 
Ein Knabe war unter die Räder eines Wagens gekommen und 
hatte das Bein gebrochen. Als er weinend nach Hause gebracht wurde, 
sprang seine kranke Mutter vor Schrecken aus dem Bette und fel 
in Ohnmacht. Da wurde der Knabe plötzlich still. Als ihm der 
Wundarzt den Verband anlegte verbiß er die heftigsten Schmerzen 
und gab keinen Laut von sich. Man fragte ihin, ob ihn der Fuß 
nicht schmerze. Ach ja, recht sehr“ antwortete er leise; „aber 
die Mutter soll es nicht merken damit sie sich nicht so sehr betrübt. 
18. Der kleine Gernegroß. 
War einst ein kleiner Gernegroß, Jahr' alt und ein 
halbes bloß Ei“ spricht er, ich bin nicht mehr klein; ich kann 
gar wohl ein Herr schon sein.“ 
Er nimmt des Vaters Stock und Hut und läuft hinaus mit 
stolzem Mut und merkt es nicht der kleine Tropf, daß halb in 
Hule steckt der Kopf. 
Und alle Leute bleiben steh'n und lachend auf das Herrchen 
seh'n Ei, Hut, was hast denn du im Sinn? Wo willst du u 
dem Jungen hin?“ 
19. Die sieben Stäbe. 
Ein Bauersmann hatte sieben Söhne, die öfter mit einander 
uneins waren. Über dem Zanken und Sireiten versäumten sie die 
Arbheit. Ja, einige böse Menschen machten sich diese Uneinigkeit zu— 
nutze und trachteten darnach, die Söhne nach dem Tode ihres Vaters 
um ihr väterliches Erbteil zu bringen 
Da ließ der Vater eines Tages alle sieben Söhne zusammen 
kommen, legte ihnen sieben Stäbe vor die fest zusammengebunden 
waren, und sagte: Dem, der dieses Bündel Staͤbe zerbricht, zahle 
ich hundert Thaler bar.“ 
Einer nach dem andern strengte seine Kraͤfte an und seder 
sagte am Ende: „Es ist gar nicht möglich.“ 
„Und doch“ sagte der Vater, „ist mchts leichter“ Er löste das 
Buͤndel auf und zerbrach einen Stab nach dem andern mit gerin
	        
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