Geschichte der Meder und Perser.
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Die Meder und Perser.
Die Meder wohnten im Nordwesten des Hochlandes von Iran,
welches im Norden von dem kaspischen Meere und den Flüssen Amu
und Syr, im Süden von dem persisch-arabischen Meere und dem per¬
sischen Meerbusen begrenzt wird. Im südwestlichen Teile des Hochlan¬
des, nicht weit vom persischen Meerbusen, lag die Landschaft Persis.
Die Perser hatten unter allen Heiden noch die verhältnis¬
mäßig vernünftigste Religion, die Zoroaster oder Zarathustra
um 1200 vor Chr. gelehrt haben soll. Ursprünglich gab es nur
ein höchstes Wesen, Ormuzd, den Schöpfer und Beherrscher der
Welt, dessen Sinnbild das Feuer und die Sonne war. Ormuzd
war Heiligkeit und Licht, aber Ahriman, der Geist der Finsternis,
hatte bei der Schöpfung allerlei Schlechtes eingemischt. Daher
kämpfen Ormuzd und Ahriman fortwährend gegen einander, am
Ende aber wird Ahriman erliegen.
HefcHicHte der Meder und Werfer.
Schon waren Jahrhunderte verflossen, seitdem die Assyrier
Medien unterjocht hatten, als wieder ein einheimisches Fürstenge¬
schlecht an die Spitze der Regierung trat. Dejoces hieß der
treffliche Mann, den man um das Jahr 650 zum Könige wählte,
weil er durch Weisheit und Gerechtigkeit das Vertrauen des
ganzen Volkes erworben hatte. Er baute eine neue Hauptstadt,
Ekbatana genannt, die vier Meilen im Umfange hatte. Sie
war um einen Berg herum und denselben hinauf gebaut, wie
sechs Ringe, die sich einander einschließen. Des Dejoces Sohn
und Nachfolger, Phraortes, unterjochte die Perser und andere
Nachbaren. Dessen Sohn, der kriegerische Kyaxares, machte zu¬
sammen mit Nabopolassar von Babylon im Jahre 606 dem
assyrischen Reiche ein Ende und erhielt bei der Teilung alles Land
östlich vom Tigris. Kyaxares hinterließ das mächtige Mederreich
seinem Sohne Astyages, welcher im Jahre 558 die Herrschaft
nach einer langen, unthätigen Regierung an den Perser Cyrus,
den Sohn seiner Tochter, verlor.
Annegarn, Auszug. 2