Vaterländische Dichtungen.
Unb ber Kaiser sprach: „Die irdische Zier,
Vor Gottes Altar ruhe sie hier."
Vortrat ber Abt, in ber Mönche Kreis,
Sein Kleib war schwarz, sein Haupt war weiß.
Unb ber Kaiser beugt vor ihm bas Knie.
„Mein Leben," sprach er, „beschließ' ich hie.
Mich brückt zu schwer ber Krone Last,
Im Dienst bes Herrn drum such' ich Rast.
Mir wogt zu wilb bes Lebens Meer
Unb treibt mich tückisch hin unb her.
Mein Schwert war tapfer früh unb spat,
Doch liegt's gebrochen burch Verrat.
Nach Welschlanb mußt' ich hinüber ziehn,
Zu bänb'gen ben wilden Harbuiu.
Unb als ich bort aufs Haupt ihn traf,
Lärmt hier ber Pole Boleslav.
Als bieien bezwungen kaum mein Schwert,
Da bräunt' aufs neue Welschlanbs Herb.
So über bie Alpen jagte bas Spiel
Lang' hin unb her mich, bis ich fiel.
Der Freund verließ mich in ber Schlacht,
Das hat beit Polen ben Sieg gebracht,
Daß mich er, seinen Herrn, bezwang,
Unb in bas Mark bes Reiches brang.
Mich brückt zu schwer ber Krone Last,
O gönnt bem müden Kämpfer Rast.
Hier ende still einst Heinrichs Laus,
O, frommer Vater, nimm mich auf!"
Der Kaiser fprach's, tief lag er da,
Der Abt auf ihn hernieder sah:
„Dein Schmerz hat Schmerz in mir erzeugt,
Es hat der Herr dich tief gebeugt.
Doch kennst du auch, mein Sohn, mein Sohn,
Des Ordens Last und Mühen schon?
Wirst du sie tragen sonder Scheu,
Und schwörst du Gehorsam ihm und Treu'?"
„Ich will sie tragen treu und gern
Und biete mich ganz dem Dienst des Herrn.