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greifen und fassen. Jetzt will ich sie nur noch spielen lassen; doch
wenn ich erst groß bin und was lerne, dann arbeiten sie alle
auch gar gerne.
Füße hab' ich, die können steh'n, können zu Vater und Mutter
geh'n; und will es mit dem Laufen und Springen nicht immer
so gut, wie ich's möchte, gelingen, thut nichts; wenn sie nur erst
größer sind, dann geht es noch einmal so geschwind
Ein Herz, ein Herz hab' ich in der Brust, so klein, und
klopft doch so voller Lust und liebt doch den Vater, die
Mutter so sehr. Und wißt ihr, wo ich das Herz hab' her? Das
hat mir der liebe Gott gegeben das Herz, die Liebe und auch
das Leben.
357. Wo wohnt der liebe Gott?
Wo wohnt der liebe Gott? vieh dort den blauen
Himmel an, wie fest er steht so lange Zeit, sioh wölbt so hoch,
sieh streekt so weit, dass ihn kein Mensch erfassen kann, und.
sieh der Sterne gold'nen Schein, gleich als viel Tausend Penster
lein! Das ist des eben Gottes Haus, da wohnt er drin und
schaut heraus und schaut mit Vateraugen nieder auf dich und
alle deine Brũüder.
Wo wobnt der liebe Gott? Hinaus tritt in den dunkeln
Wald; die Berge sieh zum Himmel geh'n, die Pelsen wie die
daulen stebh'n, der Baume ragende Gestalt. Horeh, wie es in
den Wipfeln rauscht, horeb, wie's im stillen Thale lauscht
Dir schlägt das Herz, du merkst es bald, der liebe Gott wobnt
in dem Wald; dein Auge zwar kann ihn nieht sehen, doch
fühlst du seines Odems Wehen.
Wo wohnt der liebe Gott? Hörst du der Glocken
hellen Klang? Zur Rirche rufen sie dich hin. Wie ernst, wie
freundlieh ist's darin! Wie lieb und traut und doeh wie bang!
Wie singen sie mit froher Lust! Wie beten bie aus tiefer
Brust! Das macht, der Herr Gott wohnet da; drum kommen
gie von fern und nah, hier vor sein Angesicht zu treten, zu
fleb'n, zu danken, anzubeten.
Wo wobnt der liebe Gott? Die ganze Schöpfung ist
sein Haus. Doeh wenn es ihm so wohlgefällt, so vablet in
der weiten Welt er sich die engste Kammer aus. Wie ist das
Menschenberz so klein! Und doch aueh da zieht Gott Berein.
O, halt' das deine fromm und rein, so wablt er's auch zur
Wohnung bein und kommt mit seinen Himmelsfreuden und
wird nie wieder von dür scheiden!
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