Full text: Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen

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dem Chef des Generalftabes Helmuth von Moltke. Wie vorzüglich 
die getroffenen Heereseinrichtungen waren, hat sich in den Kriegen 
1864 gegen die Dänen, 1866 gegen die Österreicher und 1870 
gegen die Franzosen bewiesen. 
Der Krieg gegen Dänemark 1864. 
Der Dänenkönig wollte das Herzogtum Schleswig seinem Lande 
einverleiben. Da nahmen sich Österreicher und Preutzen der 
dentschen Landesbewohner an und schickten gemeinschaftlich ein Heer 
dahin, das unter dem Oberbefehl des preußischen Feldmarschalls 
Wrangel stand. Als die Dänen aus ihrer gesicherten Stellung 
hinter dem Danewerk (eine 80 km lange Verschanzungslinie) ge« 
jagt waren, suchten sie hinter den Düppeler Schanzen einen sichern 
Schutz. Aber auch diese wurden am 18. April unter Todesver¬ 
achtung der anstürmenden Streiter erobert. Von hier flüchteten die 
Dänen auf die Insel Alfen und glaubten, eine feste Stellung er¬ 
halten zu haben. Mit 160 großen Booten fetzten die Preußen aber 
unter Führung des Generals Herwarth von Bittenfeld über, den 
ihnen entgegengesandten Kartätschenhagel nicht achtend. Damit war 
der Krieg entschieden. Dänemark schloß mit den Verbündeten am 
30. Oktober zu Wien Frieden. In diesem mußte es Schleswig 
und das mit demselben eng verbundene Holstein nebst Lauenburg 
an Preußen und Österreich abtreten. Preußen zahlte Österreich 
5 Millionen Mark Kriegskosten und erhielt dafür Lauenburg. 
Schleswig-Holstein wurde einstweilen von Preußen und Österreich 
gemeinschaftlich verwaltet. 
Der österreichische Krieg von 1866. 
Bald nach dem Kriege von 1864 entstanden Zwistigkeiten zwischen 
Preußen und Österreich wegen Verwaltung Schleswig-Holsteins und 
der Umgestaltung des deutschen Bundes. Die Spannung wurde 
zuletzt so groß, daß ein gütlicher Vergleich unmöglich wurde. Außer 
den süddeutschen Staaten erklärten sich auch Sachsen, Hannover und 
Kurhessen gegen Preußen. Da griff Preußen zu den Waffen und 
ließ eine Heeresabteilung in Hannover einrücken, während eine 
andere Kassel besetzte. Die Hannoveraner wollten sich mit den süd¬ 
deutschen Truppen vereinigen, wurden jedoch bei Langensalza ge¬ 
zwungen, die Waffen zu strecken. Der Kurfürst von Hessen kam 
in Gefangenschaft nach der Festung Stettin. Damit waren diese 
beiden Feinde unschädlich gemacht. Während nun eine preußische
	        
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