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Vierter Zeitraum. 
wichtiger Tag, benn im ^ahre 1813 würbe an bemfelben Tage ber französische 
Kaiser Napoleon I. von ben Österreichern, Preußen unb Russen bei Leipzig 
besiegt. 
Der Prinz erhielt bei ber Taufe bie Namen Friebrich Wilhelm. Er 
wuchs kräftig heran. L>chon als Knabe hatte er viel Gefallen an Solbaten- 
fpielen. Im achten Jahre mußte er turnen, marschieren, kurz, ben Solbaten- 
bienft erlernen. 
Währenb einer solchen Übung begann es einmal heftig zu regnen. Der 
Unteroffizier erlaubte bem Prinzen, im Schlöffe sich vor bem Regen zu schützen. 
Dieser aber fragte: „Seit wann geht benn ein Solbat bem Regen aus bem 
Wege?" Kurz barauf eilte ein Diener herbei. Dieser hatte einen Regenschirm 
in ber Hanb unb wollte ihn über ben Prinzen ausspannen. Der Prinz sah 
ben Schirm mit Verachtung an unb fragte bann ben Diener: „Du, sage, hast 
bu schon einmal einen preußischen Prinzen unter einem Regenschirm gesehen?" 
Der Diener antwortete: „Nein, Königliche Hoheit." „Dann mache bas bumme 
Ding zu unb entferne Dich!" erwiberte ber Prinz, unb bie Übungen würben 
trotz bes Regens fortgesetzt. 
Im preußischen Königshaufe herrscht bie schöne Sitte, baß jeber Prinz 
ein Hanbwerk erlernen muß. Friebrich Wilhelm lernte zunächst bie Tischlerei, 
später erwählte er bie Buchbinberei unb Schriftfetzerei. 
Der Prinz erhielt eine vortreffliche häusliche Erziehung unb bezog mit 
feinem 17. Lebensjahre bie Hochschule zu Bonn. Dann machte er Reisen nach 
Italien unb Englanb. Hier traf er mit ber englischen Königsfamilie zusammen 
unb lernte bie Prinzessin Viktoria, bie älteste Tochter ber Königin von Eng¬ 
lanb, kennen. 
a. Der Prinz tritt in bas Heer ein. Im Jahre 1840 war Prinz 
Friebrich Wilhelm in bas Heer eingetreten. Sein Vater stellte ihn ben ver¬ 
sammelten Offizieren vor unb sagte unter anberm: „Meine Herren! Ich kann 
mir bte Freube nicht versagen, Ihnen persönlich meinen Sohn als Rekruten 
zuzuführen. Ich übergebe ihn Ihnen, in ber Hoffnung, baß er Gehorsam 
lernen wirb, um einst befehlen zu können." 
b. Der Prinz vermählt sich mit ber Prinzessin Viktoria von 
Englanb. Das Jahr 1855 brachte bem Preufjenlanbe eine frohe Über¬ 
raschung. Am 29. September fanb bie Verlobung bes Prinzen Friebrich 
Wilhelm von Baben mit ber einzigen Schwester bes Prinzen Friebrich Wilhelm, 
ber Prinzessin Luise, statt, unb an bemfelben Tage verlobte sich Prinz Friebrich 
Wilhelm mit ber Prinzessin Viktoria, ber ältesten Tochter ber Königin Viktoria 
von Englanb unb bes Prinzen Albert. Im Jahre 1858 führte er seine Braut 
zum Altar. 
Die Neuvermählten nahmen ihren Wohnsitz in bem Palais unter ben