fullscreen: Deutsche Gedichte für die Mittel- und Oberstufe höherer Mädchenschulen

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Otto Ernst. 
Drei Wetter zusammen! Nun brennt die Welt! 
Was da? — Ein Boot, das landwärts hält — 
Sie sind es! Sie kommen!- 
And Auge und Ohr ins Dunkel gespannt .... 
Still — ruft da nicht einer? — Er schreit's durch die Land 
„Sagt Mutter, 's ist Awe!" 
224. Waldidyll. 
Voll Laß und Anrast lief ich in den Wald: 
Mein Lerz war heiß; die Welt war tot und kalt. 
Du Bächlein, bist so wild und kraus wie ich! 
Komm, schäumender Gesell, und lehre mich: — 
Du gleitest singend über Blum' und Moos — 
Was ist im großen Weltenspiel dein Los? 
And sprühend, perlend klang es aus dem Schaum, 
Ein Lied, die Welle sang es wie im Traum: 
„Im Schoß der Berge kurze Stunden träumen. 
Ein froher Sprung von steilem Lange her — 
An starren Felsenklippen sich zerschäumen — 
And seinem Selbst entsagen fern im Meer." 
Noch lange horcht' ich. Klang's vom Limmel her? 
„And seinem Selbst entsagen fern im Meer." 
225. Die schlafenden Tage. 
kennst du diö schlafenden Tage? 
Da kommt die leuchtende Sonne nicht, 
Verloren hat sie ihr Flammenlicht; 
Ein träger Schimmer fließt herab; 
Die Welt ist umschattet wie ein Grab. 
Aber der Dächer, der Türme Bau 
Schleicht ein ewiges Wolkengrau. 
Du bist allein — und die Welt des Lichts 
Ist versunken ins schweigende Nichts. — 
Wohl kenn' ich die schlafenden Tage!
	        
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