Full text: Memorierstoff aus der vaterländischen Geschichte für katholische Volksschulen

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Als im 16ten Jahrhunderte in Deutschland Diele sich von ber wahren 
Kirche lossagten, da zogen bie katholischen Missionäre auch nach Amerika 
unb bis in bas Innere Asiens unb Afrikas, wo noch das Heidentum 
herrschte. Ihre Prebigt hatte wunderbaren Erfolg. Viele Heiden 
bekehrten sich unb ließen sich in bie katholische Kirche aufnehmen. Noch 
immerfort finb bie Glaubensboten thätig, ben hetbntfchen Völkern das 
Evangelium Jesu Christi zu verkünden, damit das Wort des göttlichen 
Heilandes in Erfüllung gehe: „Es wird dieses Evangelium allen 
Völkern in ber ganzen Welt verkündet werden." 
2. Die Christenverfolgungen. 
Der Heiland hatte vorhergesagt, die Welt werde die Seinigeu wie 
ihn selbst verfolgen. Diese Prophezeiung ging schon bald in Erfüllung. 
Die ersten Feinde der Christen waren die Inden. Bald aber erhob 
sich auch die ganze Macht des Heidentums gegen die Kirche Christi. 
Die christliche Lehre verwarf die heidnischen Laster, besonders den 
Götzendienst, und verlangte Entsagung unb Abtötung. Deshalb waren 
die Götzenpriester ihre schlimmsten Feinde. Sie ließen fein Mittel un¬ 
versucht, das Volk zu wilder Wut gegen die Christen zu entflammen. 
Jegliches Unglück wurde den Christen zugeschrieben, weil sie die heid¬ 
nischen Götter verachteten. Unter dem römischen Kaiser Nero entstand 
die erste blutige Christenverfolgnng, welche dann unter feilten Nach¬ 
folgern nahezu 300 Jahre fast ununterbrochen fortdauerte. Überall 
erduldeten die Christen unbeschreibliche Martern. Tausende und 
Tausende jeden Alters, Geschlechtes und Standes endigten unter den 
unerhörtesten Qualen ihr Leben. Rom, die Hauptstadt der Heiden, 
und der Sammelplatz aller Greuel des Götzendienstes, war mit dem 
Blute der Christen gleichsam überströmt. Unglaublich viele litten hier 
den Martertot). Zu Anfang des vierten Jahrhunderts brach unter 
Diokletian die letzte und grausamste Verfolgung aus, welche 10 Jahre 
dauerte. Die Heiden wollten die christliche Religion ganz von der 
Erde vertilgen. Wäre das Christentum ein Werk der Menschen ge¬ 
wesen, es hätte der blinden Wut seiner Feinde erliegen müssen. Nun 
aber wurzelte die Lehre Jesu, des Sohnes Gottes, tiefer und tiefer,
	        
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