Full text: Memorierstoff aus der vaterländischen Geschichte für katholische Volksschulen

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Franken und den Alemannen ein Krieg. Bei Zülpich kam es zu einer 
furchtbaren Schlacht. Ter Sieg blieb lange unentschieden; endlich 
neigte er sich aus die Seite der Alemannen. In diesem Augenblicke 
der höchsten Gefahr für Krone unb Leben erhob Klodwig seine Hände 
zum Himmel und betete mit lauter Stimme: „Jesus Christus, den 
meine Gemahlin verehrt, hilf mir in diesem Kampfe, und ich will an 
dich glauben." Hierauf griffen die Franken wieder mit frischem Mute 
an uui) erfochten einen glänzenden Sieg Über die Alemannen. Klod¬ 
wig hielt sein Versprechen. Er wurde am Weihuachtstage im Dome 
zu Rheims von dein Bischöfe Remigius getauft. Mit ihm empfingen 
3000 Franken die Hl. Tanfe, und auch alle übrigen Franken nahmen 
später das Christentum au. 
Die NachsolgerKlodwigs waren schwache Regenten. Sie übertrugen 
die Negierung ihrem ersten Minister, welcher Hausmeier oder raajor 
domus genannt wurde. Unter diesen waren einige tüchtige Männer, 
wie Karl Martell und Pipin der Kleine. Karl Martell besiegte (im 
Jahre 732) die Mohammedaner in der Schlacht bei Tonrs. Pipin 
der Kleine wurde später König der Franken; ans ihn folgte sein Sohn 
Karl der Große. 
210. 
8. Der Ijl. Äonifaliirs. 
Schon in den ersten christlichen Jahrhunderten war das Christentum 
bis au den Rhein vorgedrungen. Köln, Trier und Mainz waren schon 
früh Bischofssitze. Im Innern Deutschlands aber herrschte noch die 
Nacht heidnischer Finsternis. Da erweckte Gott in Irland fromme 
Männer, welche den armen Deutschen das Licht des christlichen Glau¬ 
bens bringen sollten. Unter diesen Glaubensboten zeichnete sich be¬ 
sonders Winsried aus, der deshalb auch Apostel der Deutschen genannt 
wird. Nachdem er sich in einem englischen Kloster vorbereitet hatte, 
reiste er nach Rom (716), um sich von dem Papste bevollmächtigen zu 
lassen und dessen Segen zu erbitten. Dann kam er nach Friesland, 
wo er als Gehilse des Hl. Willibrord drei Jahre am Werke der Heiden- 
bekehrniig arbeitete. Hierauf wandte er sich nach Hessen und Thüringen 
und predigte dort mit wunderbarem Erfolge. Auf Befehl des Papstes 
reifte Winfried wieder nach Rom. Der Papst weihte ihn zum Bisckwse
	        
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