Full text: Leben Karls des Großen

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Aachen erbauen und mit goldenen und silbernen Geräten 
ausschmücken lassen können? In diesem Zusammenhange 
erwähne ich auch die Gitter und Türen, ferner die 
Leuchter aus gediegenem Erz. Auch wollte er an dem 
Bau marmorne Säulen verwenden, die er bei dem 
Mangel einer anderen Bezugsquelle aus Rom und Ravenna 
herbeischaffen lassen mußte. 
Erlaubte es sein Gesundheitszustand, dann besuchte 
er diese Kirche am Morgen und am Abend, ja sogar bei 
Nacht zur Horenzeit. Regelmäßig wohnte er auch dem 
Meßopfer bei. Mit Nachdruck hielt er darauf, daß alle 
gottesdienstlichen Handlungen würdevoll vorgenommen 
würden. An die Kirchendiener erging immer von neuem 
die Weisung, nicht zu gestatten, daß etwas Ungehöriges 
oder gar Unreines in die Gotteshäuser hineinkomme oder 
darin verbliebe. 
Heilige Gefäße aus Gold und Silber, auch gottes¬ 
dienstliche Gewänder besorgte er für die Kirche in so 
reichlicher Zahl, daß nicht einmal die Türhüter, die doch 
im Range unter den Kirchendienern die allerletzten sind, 
in ihrer gewöhnlichen Kleidung Dienst zu tun brauchten. 
Auf eine Verbesserung der kirchlichen Vorlesungen 
und Gesänge von Psalmen war er eifrigst bedacht. Denn 
auch in diesen beiden Dmgen war er wohlunterrichtet, 
wenn er auch selbst nicht den Dienst eines Vorlesers ver¬ 
sah, auch nur leise und nur im Chor sang. 
27. Kapitel. 
Der Armut zu steuern und jene selbstlose Freigebig¬ 
keit zu zeigen, die im griechischen Worte „Almosen“ liegt, 
war ihm ein Herzensbedürfnis. Mit offener Hand spendete 
er nicht nur in seinem engeren Vaterlande, sondern im 
ganzen Reiche. J a, übers Meer nach Syrien, Ägypten 
und Afrika schickte er in innigem Mitgefühl mit der Not 
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