Full text: Leben Karls des Großen

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der Christen Geld, wenn er erfuhr, wie schlecht es um 
sie in Jerusalem, Alexandrien und Karthago bestellt war. 
Dieser Gesichtspunkt war auch in erster Linie für ihn 
maßgebend, freundschaftliche Beziehungen mit den über¬ 
seeischen Fürsten anzuknüpfen. Er wollte den christlichen 
Untertanen dieser Herrscher eine bessere Behandlung und 
Erleichterung in ihren Pflichten verschaffen. 
Von allen heiligen und ehrwrürdigen Stätten erfreute 
sich die Kirche des hl. Apostels Petrus seiner ganz 
besonderen Gunst. In ihre Schatzkammer schenkte er 
eine Unmenge von Wertgegenständen, die aus Gold und 
Silber bestanden oder Edelsteinen ihren Wert zu danken 
hatten. 
Auch den Päpsten gegenüber kargte er nicht mit 
Geschenken. Gab er sich doch während seiner ganzen 
Regierungszeit alle erdenkliche Mühe, der Stadt Rom zu 
ihrer früheren Macht und ihrem alten Ansehen zu ver¬ 
helfen. So sollte die Kirche des hl. Petrus sich nicht 
nur seines Schutzes und Schirmes erfreuen, sondern auch 
vor allen anderen Kirchen reich ausgestattet werden. 
Aber trotzdem er die Stadt Rom so hoch hielt, ist er 
doch in den siebenundvierzig Jahren seiner Regierung nur 
viermal dorthin gekommen, um auf Grund von Gelöb¬ 
nissen dort seine Andacht zu verrichten. 
28. Kapitel. 
Das war auch der Grund für seine letzte Reise nach 
Rom. Veranlassung dazu gab der Umstand, daß Papst 
Leo den König um Hilfe gegen seine Feinde anging. Sie 
waren in ihrer Grausamkeit soweit gegangen, dem Papste 
die Zunge auszureißen und ihn des Augenlichtes zu 
berauben. Damals verweilte er den ganzen Winter über 
in Rom, um die trostlosen Zustände der Kirche zu 
ordnen. 
Quellenschriften G. o
	        
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