Object: Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte

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Reich bis zum Euphrat und roten Meere und machte Jerusalem zur Haupt¬ 
stadt, in welche er auch die Bundeslade verbringen ließ. 
Jerusalem erhebt sich auf einem quellenlosen Kalkplateau (760 m), das durch 
mehrere Einsurchungen wieder in einzelne Teile zerfällt. Auf dem höchsten Hügel 
„Zion" erbaute David die Königsburg; um welche die mit einer Mauer und sechzig 
Türmen befestigte Oberstadt lag. 
Durch seine Psalmen gab er die klassische Anregung zur religiösen 
Dichtung, mit welcher der Gottesdienst in Gesangsvorträgen verherrlicht wurde. 
993 Da sein ältester Sohn als Empörer gefallen war, so übertrug er die Nach- 
folge dem Sohne Bathseba, Salomo, dessen Regierung eine friedliche und 
durch den Aufschwung des Handels glänzende war. Mit der äußeren Pracht 
seines Hofstaates verband er den weithin verbreiteten Ruhm des Dichters 
und Weisen. Er erbaute mit Hilfe phönizischer Künstler den herrlichen Tempel, 
legte aber gegen Ende seines Lebens durch Begünstigung des Götzendienstes 
den Grund zur Entartung des Volkes und verursachte durch harten Steuer- 
druck eine immer weiter umsichgreifende Unzufriedenheit. 
Der Tempel lag auf dem durch Ummauerung erweiterten und geebneten 
Hügel Moriah; das Hauptgebäude war nicht für das Volk bestimmt, welches viel- 
mehr im äußeren Vorhof verkehrte. Im inneren Vorhofe (der Priesters stand der 
eherne Brandopferaltar und das große eherne Badegefäß für die Priester „das 
eherne Meer". Das Tempelhau» selbst bestand &) aus der nach O. vortretenden 
Vorhalle, von 2 ehernen Säulen getragen, b) beut .Heiligen mit dem Schanbrot- 
tisch, bem Rauchaltar und dem goldenen siebenarrnigen Leuchter, c) dem Aller- 
heiligsten, mit ber von zwei beflügelten Engelsgestalten, ben Cherubim, bewachten 
Bundeslade. 
2. Als nach Salomos Tod sein Sohn und Nachfolger Rehabeam 
sich weigerte, eine Verminderung der Steuern anzuordnen, so fielen die nörd¬ 
lichen Stämme von ihm ab, an der Spitze Ephraim, nach welchem dieses 
Reich benannt wurde (auch Israel genannt). Die Stämme Inda, Simeon 
und die südlichen Gegenden von Benjamin nebst der Hauptstadt Jerusalem 
bildeten von nun an das Königreich Juda. Das Reich Israel mit der 
Hauptstadt Sichern, später Samaria, wurde durch einreißende Abgötterei, 
welcher die Propheten Elias und Elisa entgegenwirkten, aber auch unglückliche 
Kriege und heftige innere Kämpfe immer mehr zerrüttet und geriet in Ab¬ 
hängigkeit von Assyrien. Als der König H o s e a, auf ägyptische Hilfe bauend, 
sich von dem assyrischen Joch befreien wollte, fiel Salmanassar IV. in 
Israel ein, eroberte das Reich und führte die meisten Einwohner in die 
722 Gefangenschaft. 
3. Länger behauptete sich das Reich Inda unter den Königen ans 
dem Hanse David; dem wiederholten Eindringen heidnischer Kulte stellten zuerst 
die Propheten Arnos und H osea, dann der größte Prophet Jesaja die gc- 
läuterte Anschauung des reinen Monotheismus entgegen; von diesem Gott-
	        
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