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Sieh, da kommen sie, meldete ein Priester, indem er
aus einen Trupp Menschen deutete, der eilends von serne
herkam. Bonisazius betrachtete den Trupp eine Zeitlang,
dann sagte er: „Das sind nickt unsere Freunde. Wozu
sollten diese Waffen tragen? Bei jenen aber sehe ich es
blitzen von Schwertern und Aexten. Höret ihr wildes
Geschrei! Sie bringen uns den -tob. Wohlan, bereitet
euch zum Sterben! Leget ab bie Waffen, sprach er zu
den Kriegern, die bei ihm waren und die Schwerter zogen,
unt ihn zu schützen. Freuet euch, daß der Herr euch
ausersehen hat, für ihn zu sterben, denn ihr werdet nun
ewiglich mit Christo herrschen." Kaum hatte er diese
Worte gesprochen, so drangen bie Friesen auf bie Christen-
fchaar ein. „Was wollt ihr in unserm Lanbe? Was
schmäht ihr unsere Götter?" Bonisazius erwiederte: „Wir
wollen euch bie Erlösung burch ben Heilanb bringen.
Eure Götter finb Teufel, bie euch zur Verbammniß ver¬
leiten " Da fielen bie Axtfchläge nieber, und Blut färbte
bie weißen Priestergewänder. Bonisazius starb mit feinen
52 Begleitern ben Martyrertod willig und ohne Klage.
„Herr, in beine Hände befehle ich meinen Geist/' waren
seine letzten Worte. Bonisazius Leiche warb nach Mainz
unb von ba nach Fulba gebracht, wo er begraben fern
wollte. Dem unerschrockenen Glaubenshelben unb Be¬
kehrer Deutfchlanbs wurde vor nicht langer Zeit dort
ein Denkmal errichtet.
8. fiarl der Große.
z
" 1. Karls Jugend.
D^^arl der Große war ein Sohn Pipins, feine Mutter
hieß Bertrade. Sein Vater wußte, daß in dama-
liger Zeit einem Fürsten eine starke Faust und
Tüchtigkeit in den Waffen vor Allem nothwendig
waren, um sich Achtung und Gehorsam zu verschaffen.
Deshalb mußte Karl in feiner Jugend Rosse tummeln,