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1531 zu Schmalkaden in Thüringen einen Bund unter¬
einander. Die Häupter dieses Bundes waren der Kur-'
fürst Johann Friedrich von Sachsen und der Landgraf
Philipp von Hessen. Des Kaisers Streben ging zunächst
dahin, den Religionsstreit auf gütlichem Wege beizulegen.
Es wurde daher ein Reichstag nach dem andern, ein
Religionsgespräch nach dem andern gehalten, allein ver¬
gebens. Da beschied der Kaiser 1546 noch einmal alle
Fürsten nach Regensburg. Allein es erschien weder Johann
Friedrich, Kurfürst von Sachsen, noch Philipp von Hessen,
die der Kaiser noch besonders dringend gebeten hatte, der
guten Sache wegen persönlich zu erscheinen. Ueber solchen
Ungehorsam erzürnte der Kaiser und beschloß, die trotzigen
Fürsten mit Gewalt zum Gehorsam zu zwingen. Aber die
Fürsten des Bundes von Schmalkalden waren bereits
gerüstet, und ihre Heere brachen alsbald nach Nieder¬
deutschland auf. Da sprach der Kaiser die Reichsacht
über die Häupter des Bundes aus und trug dem Herzog
Moritz von Sachsen auf, dieselbe zu vollziehen. Herzog
Moritz von Sachsen war der Vetter des Kurfürsten von
Sachsen und Schwiegersohn des Landgrafen Philipp von
Hessen und selbst Protestant. Doch stand er auf Seite
des Kaisers und besiegte die Städte und Fürsten des
feindlichen Bundes. Die Häupter desselben wurden ge¬
fangen genommen, und Herzog Moritz von Sachsen erhielt
jetzt das Gebiet seines Vetters und die Kurwürde.
Aber Moritz von Sachsen war ein falscher Freund
des Kaisers und lohnte die empfangene Begünstigung mit
schwarzem Verrathe. Als ihn der Kaiser schickte, die Stadt
Magdeburg für ihren Trotz zu strafen, wandte er sein
Heer nach dem Süden gegen den Kaiser selbst, der zu
Innsbruck krank darniederlag. Karl, überrascht und be¬
troffen, entkam, in einer Sänfte getragen und von wenigen
Dienern begleitet, mitten in der Finsterniß einer stürmischen
Nacht über' steile Felsen und Klippen von Innsbruck nach
Villach in Kärnthen.
Dieser Unfall traf tief das Gemüth des alternden
Kaisers. Von nun an gab er die Hoffnung auf, die