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33. Prinz Eugen.
1. Sein Sieg über die Türken.
rinz Eugen, der größte Held seiner Zeit, der noch
jetzt als „der edle Ritter" vom Volke besungen
wird, ist von Geburt ein Franzose. Sein Vater,
ein savoyscher Prinz, war Oberst in französischen
Diensten, und Eugen wurde im Jahre 1663 in Paris ge¬
boren. Weil er einen schwächlichen Körper hatte und klein
von Gestalt blieb, schien er sich für das Soldatenleben
nicht zu eignen, und seine Eltern bestimmten ihn zum
geistlichen Stande, zumal er ein sanftes, religiöses Gemüth
besaß, welches er auch bis in sein Alter bewahrte. Aber
Eugen fühlte zu dem geistlichen Stande keinen Beruf,
sondern wünschte sein Glück als Soldat zu versuchen.
Mehrmals wandte er sich an den König Ludwig XI\.,
wurde aber stets abgewiesen. Eugen hatte von Jugend an
die Gewohnheit, sein Haupt aufrecht zu tragen und mit
seinen klugen und feurigen Augen jedermann, selbst deut
Könige, fest in's Angesicht zu schauen. Das konnte der
Stolz Ludwig XIV. nicht ertragen. Als Eugen einen letzten
Versuch bei ihm machte, eine Stelle im Heere zu erhalten,
gab ihm Ludwig die höhnische und kränkende Antwort, er
habe das Maß nicht zu einem Soldaten.
Bald darauf brach der Krieg zwischen Oesterreich und
den Türken aus; da ging Eugen nach Wien, um gegen
den Erbfeind der Christenheit zu streiten. Der deut)che
Kaiser Leopold nahm ihn wohlwollend auf. Eugen diente
von unten auf und bewies bei allen Gefechten große Kalt¬
blütigkeit. Der kaiserliche Feldherr Karl von Lothringen
schätzte seine Talente und äußerte dem Kaiser: „In diesem
jungen Helden steckt der erste Feldherr seines Jahrhunderts.
Das Wort ging in Erfüllung. In wenigen Jahren hatte
sich Eugen zum kaiserlichen Feldmarschall emporgeschwungen
und stand an der Spitze des österreichischen Heeres. Ver¬
gebens bereute jetzt Ludwig, den bewunderten Helden ab¬
gewiesen zu haben; vergebens suchte er, durch lockende