von beut Besiegten ablassen, sobald biefer ben Helm ab
nahm. Aber biefe Gesetze mürben nicht immer gehalten,
imb nicht selten brauchten bie Ritter auch scharse Waffen,
besonders wenn sie gegen einen kämpften, deut sie Feind
waren. Ohne Gefahr waren aber bie Tournier nie, beim
bcr Sturz des Ritters in seiner Rüstung konnte ihm bas
Leben kosten. Deshalb sprach bie Kirche gegen bie Tour
nicre und suchte sie abzustellen. Wer in einem Tourniere
fiel, bürste nicht in geweihter Erbe begraben werben.
Dennoch haben sich bie Tourniere ungefähr 400 Jahre
erhalten. Erst nach bcr Erfindung bes Schießpulvers kamen
sie allmählig ab.
3. Der deutsche Ritterorden und die Bekehrung
Preußens.
kett deutschen Rittern, welche bie Kreuzzüge mit
HH machten, blieben manche nach ber Rückkehr bes
^ Heeres im hl. Lande uttb stifteten einen Orben,
bett deutschen Ritterorden. Die Ritter, welche in
diesen Orden eintraten, verpflichten sich durch ein Gelübde,
die Armen und Krnttkett, besonders unter den Pilgern, zu
pflegen und das hl. Lmtd gegen die Ungläubigen zu ver.
theidigeu. Als Zeichen ihres Ordens trugen sie einen
weißen Mantel und aus demseben ein schwarzes Kreuz.
Der Vorsteher hieß Meister ober Hochmeister, Schutzpatronin
war bie Muttergottes; bethet: führten bie Ordensleute auch den
Namen „Ritter unserer lieben Frau". JhrmusterhasterLebens-
tvandel und ihre Tapferkeit im Kriege machte die Ritter
beim Papste, dem Kaiser uud bei allen Fürsten beliebt.
Von Bischöfen, Grafen, Herzögen uttb vom Kaiser würben
ihnen in Deutschland bedeutende Besitzungen geschenkt. Der
Kaiser erhob den Hochmeister in den Stand eines Reichs¬
fürsten und verlieh dem Ordeu die Erlaubniß, auf seinem
Schilde und in der Ordensfahne den schwarzen Adler ut
führen.
So lange das heilige Land in den Händen der