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Spanien, Neapel und das von Kolumbus entdeckte Amerika. 
Von seinem Vater mußte er die österreichischen Länder 
erben. Aber Philipp starb srüh, und sein eben erlangtes 
Erbe theilten seine beiden Söhne Karl und Ferdinand. 
Karl erhielt die Niederlande, Spanien, Neapel und 
Amerika. Ferdinand, der zweite Sohn, bekam die öster¬ 
reichischen Erbstaaten und vermählte sich mit der 
Schwester des letzten Königs von Böhmen und Ungarn, 
wodurch diese beiden Länder für immer an Oesterreich 
fielen. 
Maximilian I. starb 1519 den 12. Januar. Er war 
mit vorzüglichen Gaben sowohl des Körpers als des Gei¬ 
stes begünstigt, und seine Anlagen hatte er sorgfältig aus¬ 
gebildet. Als Regent, Staatsmann und Feldherr übertraf 
er die meisten Fürsten seiner Zeit. In der Gesellschaft war 
er liebenswürdig, herablassend, freundlich und gesprächig; 
er wußte alle Herzeu zu gewinnen. Er scherzte gern und 
konnte Scherz vertragen. Bei verdrießlichen Vorfällen ließ 
er keinen seiner Umgebung seinen Unmuth fühlen. Der 
Eindruck, den eine schlimnie Botschaft auf ihn machte, war 
bald bis ans die geringste Spur verschwunden. Durch seine 
feinen Sitten unterschied er sich merklich von seinen Zeit¬ 
genossen. Trunkenheit war ihm unausstehlich. Auf seinen 
Tod hatte er sich lange vorbereitet und in den vier letzten 
^aljrcn seines Lebens stets seinen Sarg mit sich geführt. 
27. Der iUribcrlitnis in frühern Zeiten. 
an hört in unsern Tagen leicht und oft die 
Klage aussprechen, daß Luxus und Ueppigkeit 
immer mehr überhand nehmen, daß die gute alte 
Sitte verschwinde und das Verderbniß von Tag 
zu Tag ärger werde. Gar viele Menschen, heißt es, geben 
Klein, Bilder a. b. vaterl. Geschichte. II.
	        
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