34. Nie aus einer Markgraffchafi ein 
Königreich entsteht. 
1. Gründung der Mark Nordsachsen. 
ur Zeit Heinrich des Finklers lebten 
an der Saale und zwischen Elbe und 
Oder die Wenden, ein wilder, heid¬ 
nischer Volksstamm. Da sie sich öfters 
Gewaltthätigkeiten gegen ihre westlichen 
Nachbaren, die Sachsen, erlaubten und 
in deren Gebiet einfielen, so entstanden 
erbitterte Kriege zwischen beiden Völkern, 
die meistens nur auf kurze Zeit bei¬ 
gelegt wurden und sich immer wieder 
erneuerten. Unter den letzten Karolingern hatten die 
Wenden mit den Ungarn gemeinsame Sache gemacht, sie 
bei ihren Raubzügen begleitet oder waren den Deutschen, 
wenn diese gegen die Ungarn zogen, in den Rücken ge¬ 
fallen. Es war vorauszusehen, daß die Deutschen vor 
ihren Einfällen so lange nicht gesichert sein würden, als 
die Wenden an ihrem heidnischen Glauben hingen, der 
ihnen das Rauben und Plündern in fremden Ländern 
nicht verbot. 
Heinrich der Finkler beschloß daher, die Wenden für 
ihre Einfülle ins Sachsen land zu züchtigen, um sie zu 
zwingen, Glaubensboten aufzunehmen, die das Christenthum 
in ihrem Gebiete verbreiten sollten. 
Im Jahre 928 zog Heinrich mit einem Heere gegen 
Ne. Die Wenden zogen sich in ihre feste Stadt Brannibor, 
das heutige Brandenburg, zurück, welche so mit Sümpfen 
Klein, Bilder a. b. ucterl. Beschichte. III. i
	        
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