Full text: Römische Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges (Teil 2)

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Brennabor (Brandenburg), unterwarf in demselben Jahre die Dale- 
mincier und gründete Meißen als Zwingburg in ihrem Lande. Damit 
begann die Germanisierung des Ostens; sie ist aber mehr eine deutsche 
Herrschaft, denn es siedelten sich nur Adlige als Herren an, und es 
unterblieb die planmäßige Kolonisation durch Bauern. Unterstützt von 
Arnulf von Bayern nötigte er den Böhmenherzog zur Anerkennung 
der deutschen Oberhoheit und zur Tributzahlung. 
So trefflich vorbereitet, konnte Heinrich gutes Muts den Ungarn 
entgegentreten. Da er die fernere Tributzahlung verweigerte, zogen sie 
plündernd nach Thüringen und Sachsen, wurden aber i. I. 933 bei Riade 933 
an der Unstrut derartig geschlagen, daß sie nie wieder in Sachsen erschienen. 
Feldzug gegen die Dänen. Da die Dänen unter ihrem Könige Gorm 
dem Alten wiederholt in das Land nördlich von der Elbe (Holstein) ein¬ 
gefallen waren, zog Heinrich im nächsten Jahre gegen sie zu Felde, machte 
sie tributpflichtig und begründete die Schleswigsche Mark zwischen Eider 
und Schlei. 
Heinrichs Ausgang. Mit dem Plane eines Römerzugs beschäftigt, 
starb der König auf feiner Pfalz zu Memleben und wurde zu Quedlin¬ 
burg begraben. 
Bedeutung. Sein Verdienst ist es, den Verfall des Reiches verhütet 
und die Grundlage geschaffen zu haben, auf der ein kräftiges deutsches 
Königtum aufgebaut werden konnte. 
2. Otto!♦, -er GroHe. 936—973. 936_ 
Ottos Wahl. Nach dem Tode Heinrichs I. wurde sein ältester Sohn 973 
Otto zu Aachen von den Großen des Reichs zum König gewählt und 
von dem Erzbischof von Maiuz gesalbt und gekrönt. Bei dem Krönungs¬ 
mahl leisteten ihm die vier Herzöge die Ehrendienste als Kämmerer, Truch¬ 
seß, Mundschenk und Marschall. 
Kämpfe gegen Wenden und Böhmen. Kaum hatte Otto den Thron 
bestiegen, als sich die Böhmen und Wenden empörten. Der König über¬ 
trug den Kampf gegen die Slawen an der unteren Elbe Hermann 
Billung, am mittleren Strome dem Markgrafen Gero. Mit großer 
Kraft schützte dieser die Lande zwischen Elbe und Oder. 
Kämpfe zwischen Königtum und Herzogtum. Da Otto danach 
strebte, die herzogliche Gewalt zu Gunsten einer größeren Reichseinheit 
zu beschränken, so geriet er mit den Herzögen in schwere Kämpfe. Der 
Sohn Arnulfs von Bayern wollte nach dem Tode seines Vaters die 
Huldigung nicht leisten. Otto nahm ihm das Herzogtum mit Gewalt und 
gab es dem Bruder Arnulfs, beschränkte aber seine Macht und nahm die 
Besetzung der Bistümer für sich in Anspruch. — Bald klagten die Franken 
über den Hochmut der Sachsen, und Eberhard erhob sich im Bunde mit 
Thankmar, dem Stiefbruder Ottos. Thankmar besetzte die Eresburg, fand
	        
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