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1745 Hennersdorfs. Gleichzeitig marschierte auf seinen Befehl der alte
Dessauer gegen Dresden und besiegte die von den Österreichern nur
1745 wenig unterstützten Sachsen bei Kesselsdorf').
Folgen. Da Maria Theresia von den Franzosen wegen ihrer zu
hohen Forderungen einen Sonderfrieden nicht erlangen konnte, schloß sie
noch am Weihnachtstage 1745 mit Preußen Frieden zu Dresden. Friedrich
behielt Schlesien, erkannte aber den inzwischen zum Kaiser erwählten Ge-
1745-mahl der Maria Theresia, Franz I. (1745—1765), als solchen an. Bei
1765 seiner Heimkehr nach Berlin wurde er mit dem Beinamen „der Große"
begrüßt.
Das Ende des Österreichischen Erbfolgekrieges.
Durch das Eingreifen Friedrichs hatten die Franzosen wieder Fort¬
schritte machen können; bald sahen sich auch die Engländer zur Heimkehr
genötigt, da sie den Feind im eigenen Lande zu bekämpfen hatten. Karl
Eduard, ein Enkel Jakobs II., war 1745 aus einem französischen Schiffe
an der Weitküste Schottlands gelandet, hatte die Clanhäuptlinge der Berg¬
schotten für die Stuarts zu den Waffen gerufen und war in England selbst
eingerückt in der Hoffnung auf eine Erhebung im Lande und eine Landung
der Franzosen. Da aber beides unterblieb, zwangen ihn die Schotten zur
Umkehr; viele verließen ihn, und er wurde schließlich im Jahre 1746 bei
Eulloden von dem Prinzen von Eumberland, dem zweiten Sohne
Georgs II., vollständig geschlagen. Damit war der letzte Versuch der
Stuarts, die Regierung in Großbritannien wiederzugewinnen,
vereitelt.
Die Franzosen entrissen währenddessen der Kaiserin den größten Teil
ihrer Niederlande und drangen sogar in Holland siegreich ein. Als aber
Rußland mit Österreich ein Bündnis schloß und ein Heer vorrücken ließ,
1748 beendete der Friede zn Aachen 1748 den ganzen Krieg. Jeder Staat gab
feine Eroberungen heraus, nur Piacenza und Parma kamen an den Jn-
fanten Don Philipp und das Land rechts vom Ticino an Sardinien.
1756- 5. Der Siebenjährige Krieg 1756—1763.
Die politische Lage nach Beendigung des zweiten Schlesischen
Krieges. Nach dem Frieden zu Dresden war die politische Lage für
Friedrich sehr bedenklich. Über feinen Rücktritt vom Kriege war Ludwig XV.
anfangs ungehalten, brach jedoch noch nicht mit Preußen. Rußlands
Kaiserin Elisabeth, durch Friedrichs Spott über ihr sittenloses Leben
erbittert, schloß mit Maria Theresia ein Verteidigungsbündnis. Gras
Brühl, Minister Augusts III., des Kurfürsten von Sachsen und Königs
x) Östlich von Görlitz.
2) Südwestlich von Dresden.