Full text: Deutsche Geschichte vom Zeitalter der Reformation und Preußische Geschichte bis zum Tode Friedrichs des Großen (T. 5)

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Talsohle etwas breiter gestalten, wird Heu geerntet. Die Haltestellen finb keine 
Dörfer, sondern oft nur einige Häuser. An einer dieser Stellen steigen wir aus. 
Wir befinden uns bereits 600 m hoch. Es gilt nun zunächst, die Höhe der das 
Tal einschließenden Berge zu erklimmen, um dann die Spitze des Feldbergs zu 
erreichen. Ein steiler Weg führt uns durch dunkeln Wald. Aus dem Grün des 
Bodens ragen graue Felsen heraus. Eine flache Rinne, die in steilster Richtung 
auf die Höhe führt, überquert den Weg. Es ist eine Holzschleife (Riese), auf 
der die Holzfäller die gefällten Stämme bis auf die Fahrstraße gleiten lassen. 
Wo der Wald aufhört, umfängt uns eine grüne Lichtung mit zerstreut liegenden 
Bauernhöfen. Neue Höhen erheben sich und verdecken uns den Feldberg. Nach 
Norden zu ist aber der Blick frei. jenseits des Höllentals liegt eine wellige 
Hochfläche. Im Sonnenschein glänzen die Dächer von St. Peter und St. Märgen. 
Mächtig erhebt der weitherrschende Kandel sein kahles Haupt. Wald und Weide 
decken die weiten Flächen in lebhaftem Wechsel. 
Das Tal wird nun breiter, die Landschaft geht in eine wellige Hochfläche 
über. Diese Gegend bekam ihre Form durch die Gletscher der Eiszeit, während 
das Höllental seine Form dem ausnagenden Wasser verdankt. 
In der Nähe der Bauernhöfe ist einiges Land dein Ackerbau dienstbar 
gemacht. Vom Weideplatz tönt das dumpfe Geläute der Kuhglocken. 
Schon sind wir in einer Höhe, in der die Laubbäume nicht mehr recht 
gedeihen. Die Tannenwälder herrschen. Überschreiten wir auch das Reich des 
Nadelwaldes, so gelangen wir auf weite Flächen mit vereinzelten verkrüppelten 
Bäumen, die zuletzt buschartig werden. Hier oben haben die umliegenden 
Gemeinden ihre Viehhütten erbaut, da das Vieh den Sommer über auf der 
Weide bleibt. Der breite Rücken des Feldbergs ist mit Weidefeldern bedeckt, 
die dem Berg wohl auch den Namen gaben. Im Zickzack ersteigen wir die 
letzte Höhe und haben dann den höchsten Punkt im badischen Land erreicht. 
Jetzt weitet sich der Blick! Im Osten liegt der bewaldete Hochfirst, an dessen 
Fuß der Titisee ruht. Ganz nahe im Süden erhebt sich das Herzogenhorn. 
Tief eingeschnitten liegen die südlichen Schwarzwaldtäler zu unseren Füßen. 
Im Südwesten fällt uns die mächtige Kuppe des Belchen auf. Bei klarem 
Wetter bildet die Alpenkette einen herrlichen Abschluß nach Süden und Südosten. 
Alpenblick vom Feldberg aus. 
3. Der Aufbau des Schwarzwaldes, a) Beim Einsinken der Rheinebene 
blieben Schwarzwald und Vogesen als große Gebirgsplatten stehen. An den 
stehengebliebenen Gebirgsrändern begann das Wasser seine abtragcnbe Arbeit; 
Bäche und Flüsse rissen tiefe Täler ins Gebirge. Auf der Westseite des Schwarz¬ 
waldes wurden alle oberen (jüngeren) Gesteinsschichten abgetragen. Dort treten 
an vielen Stellen die Grundgesteine, Granit und Gneis, zutage. Auf den öst¬ 
lichen, sanften Hängen liegt eine Sandsteinschicht; im nördlichen Schwarzwald 
deckt der Sandstein das Grundgestein beinahe völlig zu. Wenn wir weiter gegen 
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