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X. Die Zeit des Dreißigjährigen Krieges. 
63. Der Dreißigjährige Krieg. 1618—1 64$. 
a per Wöhmifch-Afälzische Krieg 1618—1623). 
1. Ursache des Dreißigjährigen Krieges. — Seit dem Augsburger 
Religionsfrieden hatte sich tue Reformation sehr ausgebreitet. Fast drei 
Viertel aller Deutschen hatten sich ihr angeschlossen. Die Feindschaft 
zwischen Katholiken und Protestanten wuchs jedoch von Jahr zu Jahr. 
Um auf alle Fülle gerüstet zu sein, schlossen die protestantischen Fürsten 
ein Bündnis, die Union. An ihrer Spitze stand der Kurfürst Friedrich IV. 
von der Pfalz. Die Katholiken vereinigten sich darauf zu einem Gegen¬ 
bunde, genannt die ^iga, unter Führung des Kurfürsten Maximilian 
von Bayern. So standen.sich zwei Parteien kampfbereit einander gegen¬ 
über. Die geringste Veranlassung konnte den Krieg zum Ausbruch bringen. 
Ein solcher Anlaß fand sich in Böhmen. Die Böhmen hatten durch Kaiser 
Der Fenstersturz zu Pnig 1618. 
Rndols II. den sogenannten Majestäts bries und damit freie Religions¬ 
übung erhalten. Auch durften sie sich neue Kirchen bauen. Trotzdem 
wurde 1618 die evangelische Kirche zu Braunan geschlossen, die Kirche zu 
Klostergrab sogar niedergerissen. Die Böhmen beschwerten sich beim Kaiser 
Matthias (1612—1619), erhielten aber eine ungnädige Antwort. Als 
sich das Gerücht verbreitete, die beiden kaiserlichen Statthalter zu Prag 
wären an dieser Antwort schuld, drang eine Schar bewaffneter Edelleute 
aufs Prager Schloß und warf die verhaßten Männer samt ihrem Schreiber 
zum Fenster hinaus. Sie fielen auf einen Dunghaufen und nahmen weiter 
keinen schaden. Diese sträfliche Tat war der Anlaß zum Kriege, der 
dreißig Jahre lang Deutschland verheerte.
	        
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