wohl", bemerkte der Koch, „unsere Suppe schmeckt nur denen gut, die tüchtig
gearbeitet und gehungert haben."
7. Erziehung der Jugend. — Um die Spartaner zu tüchtigen Kriegern
heranzubilden, durften nur gesunde und kräftige Kinder auferzogen werden.
Schwächliche Kinder wurden gleich nach der Geburt in einen Abgrund
geworfen, wo sie verhungern mußten. Bis zum siebenten Jahre blieben
die Kuabeu im Hause unter Obhut der Mutter, dann saniert sie in die
öffentlichen Erziehungshäuser. Hier wurden sie streng behandelt und vor
allem an Gehorsam gewöhnt. Auf Lesen und Schreiben
wurde wenig gegeben. Körperliche Übungen waren
die Hauptsache: Lausen, Springen, Ringen, Speer- und
Diskuswurf, Waffenkampf. Die Knaben gingen barfuß
und auch im Winter leicht bekleidet. Sie mußten
täglich ein kaltes Bad nehmen und schliefen nachts
auf Schilf, welches sie sich selbst vom Ufer des Eurotas
holen mußten. Früh wurden sie an Hunger und
Durst gewöhnt. Felddiebstahl war als Übung in der
Kriegslist erlaubt. Wer sich jedoch dabei abfassen
ließ, erhielt Geißelhiebe. Einmal im Jahre wurden
die Knaben im Tempel der Artemis mit Ruten ge¬
geißelt. Sie sollten Schmerz ertragen lernen, ohne
einen Klagelaut hören zu lassen oder eine Miene zu
verziehen. Achtung vor dem Alter war strenges
Diskuswerfer. Gebot. In Gegenwart älterer Männer mußte der
Jüngling schweigen und nur antworten, wenn er ge¬
fragt wnrde. Die Antwort mußte kurz und bündig sein. Eine knappe
Rede nennt man noch heute eine lakonische. Auf der Straße mußten die
Knaben still und sittsam einhergehen, den Blick gesenkt und beide Hände
in den Mantel geschlagen. Böse Buben wurden sofort auf der Straße
gezüchtigt. Die Erziehung dauerte bis zum 20. Jahre.
8. Kricgsleben. — Der Krieg war das eigentliche Leben der Spartaner.
Jeder Spartaner war vom 20. bis zum 60. Lebensjahre kriegspflichtig.
Man schmückte sich zur Schlacht wie zu einem Feste. Der Krieger legte
das purpurne Kriegsgewand an, auf welchem man das Blut nicht sah,
salbte das Haar und bekränzte das Haupt. Der König opferte den Göttern,
dann rückte das Heer mit Gesang und Flötenspiel in den Kampf. Tapferkeit
war der größte Ruhm, Feigheit die größte Schande. Die Spartaner hatten
kurze Schwerter, denn sie sagten: „Wir lieben es, dem Feinde nahe zu sein."
Wenn ein Jüngling in den Krieg zog, reichte ihm die Mutter den Schild
mit den Worten: „Entweder mit ihm oder auf ihm!" Nach einer verlorenen
Schlacht trugen die Mütter der gefallenen Krieger Feierkleider, die Mütter
der heimkehrenden Besiegten Trauergewänder. Die Gefallenen trug man
auf dem Schilde axiß der Schlacht und bekränzte sie mit Olivenzweigen.
Wer vor dem Feinde floh, ward ehrlos. Er mußte in einem geflickten
Mantel einhergehen und das Haupthaar auf der einen Seite scheren.
Niemand sprach mit ihm.
9. Lykurgs Ende. —- Als Lykurg seine Gesetzgebung vollendet hatte,
befragte er das Orakel zu Delphi, ob an seinem Werke noch etwas zu
bessern sei. Das Orakel antwortete, daß Sparta groß und berühmt bleiben
würde, solange es Lykurgs Gesetze halte. Da ließ Lykurg seine Mitbürger